Grevenbroich Grüne fordern Maßnahmen gegen Quecksilber-Ausstoß

Grevenbroich · Die Grünen haben Bürgermeister Klaus Krützen zu Gesprächen mit RWE Power aufgefordert. Er soll sich dafür einsetzen, dass der Energie-Konzern schnellstmöglich Maßnahmen ergreift, die zu einer erheblichen Quecksilber-Emission in den Braunkohlekraftwerken führt.

"In Neurath wurden im vergangenen Jahr 667 Kilogramm und in Frimmersdorf 68,6 Kilogramm Quecksilber ausgestoßen", zitierte Fraktionsvorsitzender Dirk Gawlinski eine Studie des Hamburger Institus für Ökologie und Politik. Zwar würden die erlaubten Grenzwerte unterschritten - doch: "Würden hier US-Standards gelten, müssten deutsche Kraftwerke nachgerüstet oder abgeschaltet werden", so Gawlinski. In den Vereinigten Staaten sei die Gesundheitsgefahr, die von Quecksilber ausgeht, erkannt worden.

Vor diesem Hintergrund forderten die Grünen den Bürgermeister auf, sich möglichst schnell mit dem Vorstand von RWE Power zu treffen. Der Konzern müsse geeignete Maßnahmen ergreifen - zum "Wohle aller Grevenbroicher Bürger".

Klaus Krützen schlug vor, das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Haupt-, Finanz- und Demografieausschusses zu setzen. Bei dieser Gelegenheit soll ein Vertreter des Energie-Konzerns über den Quecksilber-Ausstoß der Grevenbroicher Kraftwerke referieren. Mit diesem Vorschlag konnte sich Dirk Gawlinski jedoch nicht anfreunden: "RWE stellt das Thema Quecksilber viel zu positiv dar und spielt es herunter." Walter Rogel-Obermanns (Linke) schlug vor, auch eine andere Meinung zu hören, eventuell ein Vertreter des Hamburger Instituts.

Ob das Thema im Haupt-, Finanz- und Demografieausschuss erörtert oder zunächst im Umweltausschuss diskutiert wird, ist noch nicht raus. Der Bürgermeister will den Fraktionen in der nächsten Woche einen Vorschlag zur Sache machen.

(wilp)
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