Grevenbroich Grüne fordern Abriss und Neubau der Notunterkunft

Grevenbroich · Es sei keine gute Idee des Bürgermeisters, das städtische Obdach am Rittergut in Noithausen zu einer "Notschlafstätte" umfunktionieren. Das kritisiert jetzt Dirk Gawlinski, Fraktionschef der Grünen. Die dort lebenden Menschen würden - obwohl sie es wollen - auf dem freien Wohnungsmarkt keine dauerhafte Bleibe finden. Und diese sollte die Stadt ihnen auch zur Verfügung stellen, nicht zuletzt aus humanitären Gründen.

"Es mögen schwierige Personen darunter sein. Auch gehen einige von ihnen sehr unachtsam mit der Einrichtung und dem Hausrat um", schildert Gawlinski. "Aber das kann und darf kein Grund sein, diese Menschen tagsüber mit Sack und Pack auf die Straße zu setzen - damit sie abends wiederkommen dürfen." Die Grünen stellen vor diesem Hintergrund die Frage, ob die Stadtverwaltung damit das Ziel verfolge, diese Menschen aus Grevenbroich zu vertreiben.

Was erforderlich sei, wäre eine gründliche Renovierung oder ein Abriss und Neubau der Notunterkunft. "So könnten auch Plätze entstehen für diejenigen, die kein Dach über dem Kopf wollen, sich aber zum Beispiel in den Wintermonaten in unserer Stadt aufhalten", betont Dirk Gawlinski. Zudem sollte vorübergehend auch Platz für Familien geschaffen werden, die wegen einer Räumungsklage ihre Wohnung verloren haben.

Grundsätzlich kritisierten die Grünen das "nicht abgestimmte Vorgehen" von Bürgermeister Krützen in Sachen Notunterkunft. "Vor allem scheint er die Parteien vergessen zu haben, deren Unterstützung er sich im Wahlkampf bedienen konnte", meint der Fraktionschef.

(NGZ)
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