Petra Bracht im Porträt Grevenbroicherin arbeitet für Turf-Sport

Grevenbroich · Früher war sie für die Stiftung Schloss Dyck tätig, nun hat Petra Bracht eine neue Aufgabe. Die 49-Jährige ist für PR und Marketing beim Dachverband des deutschen Galopprennsports zuständig - der ist so etwas wie der DFB für Rennpferde.

 Rivalen der Rennbahn: Die Grevenbroicherin Petra Bracht will die Turf-Szene bekannter machen. Sie arbeitet für den Dachverband des deutschen Galopprennsports in Köln. Ihre Aufgaben: PR und Marketing.

Rivalen der Rennbahn: Die Grevenbroicherin Petra Bracht will die Turf-Szene bekannter machen. Sie arbeitet für den Dachverband des deutschen Galopprennsports in Köln. Ihre Aufgaben: PR und Marketing.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Acht Jahre lang war Petra Bracht aus Grevenbroich bei der Stiftung Schloss Dyck tätig. Vor sechs Jahren übersiedelte die promovierte Agrarwissenschaftlerin für eine besondere berufliche Herausforderung ihres Ehemannes nach Singapur und übernahm dort die Leitung eines Magazins. Mittlerweile ist sie zurück aus Südostasien, und die 49-Jährige hat einen neuen Job: sie ist für PR und Marketing beim Direktorium für Vollblutzucht und Rennen an der Kölner Rennbahnstraße zuständig. Diese Organisation mit ihren Büros am Rande der Rennbahn in Köln-Weidenpesch ist der Dachverband des deutschen Galopprennsports. So etwas wie der DFB der Rennpferde.

Bracht ist in der Turf-Szene ein Neuling. Es gab zwar Rennbahnbesuche in Dortmund und Neuss, sogar in Toronto, aber das war es auch. Sie sieht das als Vorteil an: "So betrachte ich diesen Sport mit den Augen eines eher neutralen, aber interessierten Beobachters", sagt sie. "Ein ungefärbter Blick kann für die Bewerbung und das Marketing von Pferderennveranstaltungen durchaus von Vorteil sein." Der Kontakt zum Direktorium in Köln sei eher zufällig zustande gekommen: "Die Position hatte mich angesprochen, da sie die für mich interessanten Themen Pferde und Sport mit meinen bisherigen Tätigkeiten kombinierte." Bracht wuchs in einem landwirtschaftlichen Betrieb auf.

Unausbleiblich ist für sie die Aufarbeitung fachlicher Defizite dieses oft extrem erklärungsbedürftigen Sports und auch der Kontakt zu den in dieser Szene tätigen Journalisten: "Natürlich ist es gerade zu Beginn meiner Tätigkeit wichtig, viele Rennbahnen kennenzulernen. Den Kontakt zu Journalisten, aber auch zu den Verantwortlichen des Rennsports oder möglichen Sponsoren werde ich sowohl auf der Rennbahn als auch auf Pressekonferenzen herstellen", berichtete sie. Zu den Problemen dieses Sports zählt auch die seit der Einstellung der Telewette bei N-TV fehlende, ständige Fernsehpräsenz. Bracht sieht das realistisch: "Es ist sehr schwierig, Themen wie den Rennsport neben dem Fußball im TV zu platzieren."

Sie will nun intensive Kontakte zu den Verantwortlichen im Fernsehen suchen und durch attraktive Formate wie die Champions League Überzeugungsarbeit leisten. "Wir werden auch über die digitalen Medien verstärkt den Zugang suchen und bei Facebook Akzente setzen", sagt Petra Bracht.

Zu den Aufgaben der Mutter zweier Kinder im Alter von 16 und 17 Jahren zählt auch die mediale Begleitung der Wahl zum "Galopper des Jahres". Deutschlands älteste Publikumswahl mit großen ARD-Sportschau-Events zu Zeiten des 2000 verstorbenen Adi Furler dümpelte in den letzten Jahren ohne Medienpartner in die Bedeutungslosigkeit - gewählt wurde nur noch in der "geschlossenen Gesellschaft" des deutschen Galopprennsports. Petra Bracht sieht das nüchtern: "Ein Medienpartner ist wichtig für die Vermarktung. Erst dann wären wir in der Lage, bereits vorhandene Ideen und Konzepte umzusetzen." Die Grevenbroicherin steht vor interessanten Herausforderungen.

(NGZ)
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