Grevenbroich Grevenbroicher Schule auch von Krätze betroffen

Grevenbroich · Krätze klingt nach einer ausgerotteten Krankheit. Doch verschwunden ist sie nicht. Im Gegenteil: "Wir haben verstärkt mit Krätze zu tun", sagt Michael Dörr vom Gesundheitsamt des Rhein-Kreis Neuss im Gespräch mit unserer Redaktion. Kreisweit sind im Monat Januar bereits 57 Fälle gemeldet worden. Zum Vergleich: 2017 betrug die Gesamtzahl der im Kreis gemeldeten Fälle 149.

Grevenbroich: Grevenbroicher Schule auch von Krätze betroffen
Foto: kreisnn

.Zwei aktuelle Fälle stammen von einer Grundschule in Grevenbroich . Betroffen sind zwei Kinder, "die beiden Fälle wurden sofort beim Gesundheitsamt gemeldet", sagt die Schulleitung - so wie es laut Gesetzgebung Pflicht ist. Anschließend wurde ein entsprechendes Informationsschreiben an die Eltern verfasst, "anonymisiert selbstverständlich", es geht schließlich um Aufklärung im Umgang mit den sogenannten Krätzmilben, dem Parasiten auf der Haut.

"Hierbei handelt es sich um keine schwerwiegende, aber mitunter hartnäckige Erkrankung", sagt Dörr über die "sehr schnell heilbare" Krätze. Anzeichen für den im Fachjargon Skabies genannten Befall, sind Bläschen und Pusteln sowie "kontinuierlicher, starker Juckreiz".

Mit mangelnder Hygiene hat Krätze nichts zu tun, behandelt werden muss sie vom Arzt. Mit Hilfe von Lotionen oder Salben werden die befallenen Stellen - bevorzugt warme Areale wie zwischen den Fingern oder unter der Achsel - behandelt. Stellt der Arzt das Attest aus, der Patient sei wieder gesund, dürfen Kita, Schule oder bei Erwachsenen der Arbeitsplatz wieder aufgesucht werden. "Wir haben einen zweiseitigen Informationsflyer", verweist Michael Dörr an Material für jedermann, zu bestellen unter Telefon 02181 6015418.

Darin steht allerlei Wissenwertes. Milben werden vor allem durch engen Hautkontakt übertragen, der einige Minuten dauern müsse. Eine indirekte Übertragung durch Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher ist möglich, aber nicht häufig. Und auch trockene Haut, in der kalten Jahreszeit nicht selten, kann ein Risiko zum Befall darstellen.

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