Grevenbroich Grevenbroicher im Einsatz für schwerkranke Kinder

Grevenbroich · Berthold Reinartz (67), früher Rot-Kreuz-Vorsitzender, engagiert sich im Kuratorium der Deutschen Kinderhospizstiftung.

 Der frühere Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank West, Berthold Reinartz, ist nach wie vor aktiv, arbeitet bei der Deutschen Kinderhospizstiftung mit.

Der frühere Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank West, Berthold Reinartz, ist nach wie vor aktiv, arbeitet bei der Deutschen Kinderhospizstiftung mit.

Foto: LBER

Vier Jahre lang war Berthold Reinartz Vorsitzender des Rot-Kreuz-Ortsvereins Grevenbroich. Ehrenamtlich aktiv ist der 67-Jährige nach wie vor - bundesweit. Reinartz ist stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Kinderhospizstiftung mit Sitz in Olpe. Die Stiftung finanziert seit elf Jahren Projekte, um schwer kranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen und zu begleiten - ab der Diagnose, im Leben, Sterben - und für die Angehörigen über den Tod hinaus.

Rund 50.000 Kinder in Deutschland leiden unter einer lebensverkürzenden Erkrankung, müssen oft im Kindes- oder Jugendalter sterben. Ursache sind laut Berthold Reinartz unter anderem Stoffwechselerkrankungen, etwa Mukopolysaccharidose oder Leukodystrophie. "Wenige Erkrankte werden 16 Jahre oder älter", sagt Berthold Reinartz. Andere Kinder würden unter schweren Muskelerkrankungen leiden.

Die Diagnose sei für die komplette Familie ein Schock, verändere deren ganzes Leben - eine enorme psychische und physische Herausforderung. "Die Eltern kümmern sich 365 Tage rund um die Uhr um das kranke Kind - Geschwister fühlen sich oft zurückgesetzt, benachteiligt", sagt Teinartz. Solchen Familien hilft der Deutsche Kinderhospizverein mit Sitz in Olpe, damit sie in schwerer Zeit gemeinsam mit dem Kind schöne Momente erleben können. Und den Verein unterstützt wiederum die Stiftung - "die beiden sind wie Geschwister". Bereits in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank West sei der Verein auf die Bank zugekommen, habe um finanzielle Hilfe gebeten. "Wir fanden, das ist eine gute Sache." Die 2006 gegründete Stiftung habe dann jemanden gesucht, "der Ahnung von Finanzierung hat. Da ich gerade im Ruhestand war, habe ich mitgemacht." Der stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende hilft, Geld für die Stiftung zu sammeln, nutzt seine über Jahre gewachsenen Kontakte.

Mit 1,2 Millionen Euro hat die Stiftung bereits den Deutschen Kinderhospizverein und andere unterstützt. So betreibt der Deutsche Kinderhospizverein mehr als 20 ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst-Stellen in Deutschland, darunter in Düsseldorf und Köln. Dort finden betroffene Familien Ansprechpartner, neue Kraft, Begleitung in schweren Stunden, etwa um sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Die Stiftung fördert den Aufbau von Hospizdiensten, die Schulung von Ehrenamtlern, Ferienbegegnungen von kranken Kindern und Angehörigen oder 2016 auch den Kauf eines Busses für den Verein. "Wir benötigen weiterhin viele Spenden", sagt Reinartz. Informationen über die Stiftung sind im Netz unter www.deutsche-kinderhospizstiftung.de verzeichnet.

Den Vorsitz beim DRK, Ortsverein Grevenbroich, hatte Berthold Reinartz 2016 abgegeben, um sich auf die Stiftung zu konzentrieren. In seiner Freizeit geht der Ruheständler auf die Jagd, spielt mit seiner Frau Golf oder ist mit seinem Alfa Romeo Spider, Baujahr 1975, in der Eifel oder an der Mosel unterwegs.

(NGZ)
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