Auf Motorrädern durch die Wildnis Grevenbroicher fahren 8500 Kilometer durch Asien

Grevenbroich · Drei Grevenbroicher haben das Himalaya-Gebirge, Indien und Nepal erkundet - und dabei Unfälle und Motorrad-Pannen überstanden.

 Schöne Aussicht: Die Gebirgspässe im Himalaya sind für Motorradfans ein Traum, bergen aber auch Gefahren. Am Straßenrand geht es mehrere tausend Meter bergab, mit den Motorrädern ging's durch Staub und Geröll.

Schöne Aussicht: Die Gebirgspässe im Himalaya sind für Motorradfans ein Traum, bergen aber auch Gefahren. Am Straßenrand geht es mehrere tausend Meter bergab, mit den Motorrädern ging's durch Staub und Geröll.

Foto: akpinar/ayhan//arslan

Eine spektakuläre Tour zum "Dach der Welt" haben Nuri Akpinar, Mehmet Ayhan und Arif Arslan hinter sich: Die drei Freunde mit türkischen Wurzeln sind sieben Wochen auf Motorrädern quer durch Asien gefahren - und dabei bis an ihre Grenzen gestoßen. Auf den gefährlichsten Gebirgspässen der Welt sind ihnen mehrere Unfälle passiert, außerdem war ihr technisches Know-how bei einigen Motorrad-Pannen gefragt. Jetzt sind die drei wohlbehalten nach Grevenbroich zurückgekehrt und erzählen von der waghalsigen Reise, die zu den größten Abenteuern ihres Lebens zählen dürfte. Trotz der Strapazen sind sich die drei einig: "Es hat sich gelohnt."

Insgesamt haben sie 8500 Kilometer auf Motorrädern zurückgelegt und dabei mehrere Stationen angesteuert. Über Neu Delhi und Amritsar in Indien ging es für sie zunächst ins pakistanische Lahore, von wo aus sie über den Karakorum-Highway 1400 Kilometer nördlich ins Himalaya-Gebirge gefahren sind. "Dort hatten wir eine großartige Aussicht. Das ist landschaftlich einmalig. Man sieht natürlich viele Felsen, allerdings auch viele Stellen, an denen es erstaunlich grün ist und an denen viel Wasser fließt", erzählt Arif Arslan. Das Wetter sei zum Motorradfahren optimal gewesen. Mit ihren Maschinen, die sie sich zuvor geliehen hatten, befuhren sie Gebirgspässe, die zu den gefährlichsten Straßen der Welt zählen. "Leitplanken gibt es dort nicht. Am Rand geht es tausende Meter bergab. Teilweise sind die Straßen extrem eng", erzählt Nuri Akpinar. Der 61-Jährige hatte die Tour im Vorfeld akribisch geplant; bereits in den vergangenen Jahren hatte er das Gebirge besucht. "Dort hat der Stärkere Vorfahrt. Oder der mit der lauteren Hupe."

Unterwegs auf der höchsten befahrbaren Straße der Welt

Für Probleme sorgte unterwegs immer wieder das gemietete Motorrad von Mehmet Ayhan. "Wir mussten es alle zwei Tage reparieren", erzählt er. Die Grevenbroicher hatten vorsorglich Werkzeug mitgenommen, ohne das sie ihre Tour wohl kaum hätten fortsetzen können. "Gut, dass wir es dabei hatten", sagt Arif Arslan, der auf dem Weg zum Gebirgspass Fotu La in der Region Kaschmir einen Unfall hatte: Beim Überholen eines Lastwagens in 4100 Metern Höhe streifte er in einer Kurve einen entgegenkommenden Wagen und fiel vom Motorrad. "Danach tat mir ein paar Tage der Rücken weh. Aber sonst ist zum Glück nichts schlimmeres passiert." Ein ähnlicher Unfall passierte Nuri Akpinar: Er wurde in Indien von einem Transporter auf drei Rädern, einer Autorikscha, gerammt und fiel seitlich von seiner Maschine, an der sich die Gabel verbog. Er kam mit einer Prellung und einigen Schürfwunden davon. Trotz dieser Zwischenfälle bereuen es die drei nicht, sich auf das Abenteuer eingelassen zu haben. "Es hat unsere Gemeinschaft gestärkt. Und es war vielleicht ein einmaliges Erlebnis", betont Mehmet Ayhan, der von vielen hilfsbereiten und gastfreundlichen Menschen berichtet, die die "Himalaya-Friends" kennengelernt haben. Einmal sei ihm unterwegs der Sprit ausgegangen: "Prompt hielten einige Leute an und halfen, neues Benzin zu besorgen."

Weitere Stationen ihrer Reise waren etwa der indische Taj Mahal sowie das nepalesische Kathmandu und der berühmte Kardung-Pass, der gerade bei Motorradfahrern beliebt ist, weil es sich mit 5300 Metern um eine der höchsten, überhaupt befahrbaren Straßen der Welt handelt. Kurz vor Abschluss der Tour passierte es allerdings doch: Das Motorrad von Mehmet Ayhan verabschiedete sich komplett. "Deshalb mussten wir die letzten 600 Meter zurück nach Neu Delhi mit dem Bus fahren", erzählen die drei. Was sie als nächstes planen? "Jetzt machen wir erst einmal Urlaub mit unseren Familien", sagt Arif Arslan.

(cka)
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