Ausgesetzter Exot Leguan bei Spaziergang in Grevenbroich gefunden

Grevenbroich · Einen sehr exotischen Fund machte Alfred Graf: An der Frimmersdorfer Höhe stieß der Neurather auf einen grünen Leguan. Der "Mini-Dino" hat jetzt im Tierheim in Rommerskirchen-Oekoven ein neues Zuhause gefunden.

Die Grevenbroicher Tierwelt weist so manchen Exoten auf: In der Erft wurden — eigentlich in Südamerika heimische — Piranhas gefunden, vor Jahren hüpfte ein Känguru durch einen Wevelinghovener Garten, und in Neurath saßen große Gelbbrust-Aras in den Bäumen.

Auf ein ganz anderes Tier, das hier so gar nicht in freier Wildbahn heimisch ist, stieß jetzt Alfred Graf. Bei einem Spaziergang an der Frimmersdorfer Höhe fand der Neurather einen grünen Leguan. Die Echse, die in freier Wildbahn in Süd- und Mittelamerika lebt, hat jetzt im Tierheim in Oekoven ein vorübergehendes Zuhause gefunden; der Besitzer kann sich melden.

"Ich war mit meinem Hund unterwegs, plötzlich sah ich, dass der Labrador vor den Bäumen stand, er ging nach vorn, dann wieder zurück", erzählt der 69-Jährige. "Ich sah nach, was sich dort befand." Als erstes bemerkte er einen langen Schwanz, "Ich dachte, da ist eine Schlange." Doch dann kam das ganze Tier zum Vorschein — und Alfred Graf wusste, um was es sich da handelte: einen grünen Leguan. "Ich hatte selbst einmal einen Leguan. Nach dem Tod meiner Frau, die sich um da Tier sehr gekümmert hat, habe ich ihn an den Frankfurter Zoo abgegeben."

Das Tier, vor dem Alfred Graf jetzt stand, war mit 60 bis 70 Zentimeter Länge allerdings deutlich kleiner als sein früheres, mit rund 1,70 Metern Länge stattliches Exemplar. "Der Leguan lief nicht weg, ich redete zu ihm", erzählt Graf über die Begegnung an der Halde. Dann rief er einen Bekannten an, ihm zur Hilfe zu kommen, um das Reptil einzufangen. "Der Leguan wäre in Freiheit leicht Opfer eines Fischreihers geworden."

Zunächst versuchte Alfred Graf,den Pflanzenfresser mit einigen Weintrauben zu locken. "Aber die schlug er mir mit dem Schwanz — das ist seine stärkste Waffe — aus der Hand. Schließlich ergriff er den Exoten mit einem Handtuch. Der Leguan kam in eine Hunde-Transportkasten und darin ins Tierheim in Oekoven.

"Exotische Tiere werden in zunehmender Zahl zu uns gebracht", berichtet Tierpflegerin Petra Rebel. In den Terrarien des Tierheims leben unter anderem zwei Bartagamen, eine Rotwangenschmuckschildkröte, eine griechische Landschildkröte und eine Kornnatter. Immer wieder würden solche Tiere ausgesetzt. "Nicht selten werden bei Wohnungsauszügen Terrarien mit Tieren einfach stehen gelassen. Dann rücken wir an und sehen nach, was sich darin befindet", berichtet Petra Rebel. Alfred Graf vermutet, dass der grüne Leguan ausgesetzt worden ist.

Vor etlichen Jahren gab es bereits eine Begegnung mit einem Leguan in Grevenbroich. Das Reptil saß in einem Goldfischteich in einem Garten in Neuenhausen.

Im Tierheim wurde der Pflanzenfresser von der Frimmersdorfer Höhe mit Salat und Wasser versorgt. Der Besitzer kann sich nun unter der Telefonnummer 02183 7592 bei den Tierpflegern melden.

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