Grevenbroich Grabgebühren sollen nach Jahren sinken

Grevenbroich · Die Grevenbroicher können 2016 mit insgesamt niedrigeren Friedhofsgebühren rechnen. Damit wird der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre gestoppt. Der Steuerzahlerbund hatte noch im Sommer die hohen Abgaben kritisiert.

 Die Stadt will ihre Friedhofsgebühren ab dem kommenden Jahr senken. Für das Nutzungsrecht der Gräber sollen die Grevenbroich durchweg weniger tief in die Tasche greifen. Bislang waren die Gebühren kontinuierlich gestiegen.

Die Stadt will ihre Friedhofsgebühren ab dem kommenden Jahr senken. Für das Nutzungsrecht der Gräber sollen die Grevenbroich durchweg weniger tief in die Tasche greifen. Bislang waren die Gebühren kontinuierlich gestiegen.

Foto: L. Berns

Im Sommer hatte der Bund der Steuerzahler NRW die Grabgebühren in Grevenbroich kritisiert, die Stadt sei dabei "ein teures Pflaster". In den vergangenen Jahren waren die Gebühren immer wieder angehoben worden. Nun die gute Nachricht: Im kommenden Jahr sollen - so schlägt die Stadtverwaltung vor - die Angehörigen für neue Gräber insgesamt weniger zahlen. "Das ist sehr erfreulich. Wir hoffen, dass wir diese Tendenz auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten können", erklärt Ralf Cremers (CDU), Vorsitzender des Landschaftspflege- und Umweltausschusses. Allerdings stehen Entscheidungen noch aus. Am Montag wird der Arbeitskreis Bestattungswesen, am Mittwoch dann der Fachausschuss mit Gebühren befassen, Änderungen sind möglich.

Der Trend aber ist für 2016 klar: Für das Nutzungsrecht der Gräber sollen die Grevenbroicher durchweg weniger tief in die Tasche greifen. Möglich macht das ein Überschuss aus der Nachkalkulation für 2014 in Höhe von 41.200 Euro in diesem Bereich, der nach dem Vorschlag von Dezernent Claus Ropertz in den nächsten Jahren verrechnet werden soll. Die Folge: 2016 sollen fürs Wahlgrab 2208 statt bislang 2364 Euro (minus 6,6 Prozent) zu zahlen sein, für ein Urnenwahlgrab 2103 statt 2626 Euro (minus 19,9 Prozent). Preiswerter würden etwa auch das Tiefengrab - von 2904 auf 2349 (minus 19,1 Prozent) - und das anonyme Urnenreihengrab von 2025 auf 1730 Euro (minus 14,6 Prozent).

Teurer wird es dagegen wegen höherer Bestattungskosten bei mehreren Bestattungsgebühren. Ein Wahlgrab schlägt dabei mit 1155 statt bisher 979 Euro (plus 18 Prozent) zu Buche, ein Urnengrab mit 278 statt 243 Euro (plus 14,4 Prozent). Erheblich teurer (2787 statt 1754 Euro, plus 58,9 Prozent) werden Umbettungen, von denen es 2014 aber nur zwei gab. Gleich bleiben sollen die Gebühren für die Nutzung der Trauerhallen und Leichenzellen, damit diese nicht noch weniger genutzt werden als bislang schon. Ob der insgesamt zu verzeichnende erfreuliche Abwärtstrend bei den Friedhofsgebühren auch 2017 anhält, ist noch offen. 19.160 Euro des 2014 erzielten Überschusses sollen dann bei mehreren Grabarten verrechnet werden.

Seit Jahren befassen sich Politik und Verwaltung mit der Frage, wie die Friedhofskosten gesenkt, die Gebührenanstiege gebremst werden können. Im Sommer hatte der Umweltausschuss die Schließung der Trauerhallen in Neurath und Kapellen sowie den Verkauf der Halle in Hülchrath beschlossen.

Zudem verabschiedeten die Politiker ein ganzes Maßnahmenpaket, um das Angebot an Begräbnisformen zu erweitern. Auf neun Friedhöfen werden neue - pflegeleichte - Rasengrabfelder angelegt. In der Trauerhalle auf dem Gustorfer Waldfriedhof werden zwei Urnenwände mit 48 Nischen aufgestellt. auf den Friedhöfen in Elsen und Allrath sind Memoriam-Gärten geplant. "Wir wollen die Friedhöfe attraktiver gestalten und neue Angebote schaffen", erläutert Ralf Cremers. Auf diese Weise sollten Grevenbroicher motiviert werden, "ihre verstorbenen Angehörigen im Stadtgebiet zu bestatten und nicht in andere Kommunen auszuweichen", erläutert Ausschussvorsitzender Ralf Cremers.

(NGZ)
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