Grevenbroich Getriebeteile für Lkw "made in Grevenbroich"

Grevenbroich · Rupf Industries hat im Industriegebiet Ost eine große Fertigungshalle für Autoteile errichtet. Künftig sollen dort 100 Mitarbeiter tätig sein.

 Rupf Automotive, links Rupf-Gesellschafterin Isabell Rupf, fertigt im Industriegebiet Ost für die Autoindustrie. Erstkunde ist die Daimler AG.

Rupf Automotive, links Rupf-Gesellschafterin Isabell Rupf, fertigt im Industriegebiet Ost für die Autoindustrie. Erstkunde ist die Daimler AG.

Foto: G. Salzburg

Ob gewaltige Sattelzugmaschinen oder geländegängige Unimogs - künftig werden in vielen Mercedes-Benz-Lastwagen Teile aus Grevenbroich eingebaut sein. Die Unternehmensgruppe Rupf-Industries mit Sitz in Königstein und 950 Beschäftigten hat im Industriegebiet Ost eine große Produktionsstätte errichtet. Rupf investiert einen zweistelligen Millionenbetrag.

Erstkunde dort ist der Daimler-Konzern. In der 6000 Quadratmeter großen Halle fertigt die Rupf Automotive GmbH Getriebe- und Schaltungsteile für Lastwagen. Die Produktion ist angelaufen. Im April werden dort 28 Mitarbeiter tätig sein. Künftig - in einigen Jahren -sollen es einmal rund 100 Beschäftigte sein.

Die in mehrere Tochterfirmen gegliederte Rupf Industries war bereits vorher mit einer Tochter in Grevenbroich präsent. Die KHT Fahrzeugteile GmbH produziert im Kapellener Industriegebiet mit rund 120 Mitarbeitern Teile für die Autoproduktion - Anlenkstangen für Beleuchtung, Wählhebel und vieles mehr. Namhafte Hersteller - von Audi und VW bis BMW, Volvo und Siemens - sind Kunden. Bei der Standortwahl für das neue Werk der Rupf-Gruppe war ein Grund, "dass wir hier im Industriegebiet rund um die Uhr arbeiten können", erklärt Matthias Rupf, einer der Geschäftsführenden Gesellschafter des mittelständischen Unternehmens. "Bei uns ist bereits die siebte Generation tätig", sagt Wolfgang Rupf, ebenfalls Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.

Diplom-Ingenieur Johannes Vieler nimmt beim Rundgang durch die lichtdurchflutete Halle ein 1,2 Kilogramm schweres Stahl-Stück in die Hand. Die Schalthebelwelle für ein Lkw-Getriebe entsteht in mehreren Schritten an computergesteuerten Spezialmaschinen. Der Rohling wird unter anderem gedreht und gefräst, später wird das Stück noch außerhalb der Firma beschichtet und dann wieder bei Rupf Automotive gehärtet. Genauigkeit ist Trumpf: "Beim Durchmesser darf die Schwankung nicht mehr als einen hundertstel Millimeter betragen", erklärt Johannes Vieler. In der Qualitätssicherung werden Maße und Material eingehend am Computer und im Labor geprüft.

Rund 100 000 Stück allein von dieser Schalthebelwelle produziert Rupf im Jahr für den Daimler-Konzern. Insgesamt werden für den Hersteller mehr als 60 Teile hergestellt. Noch ist reichlich Platz in der Halle. "Wir wollen beispielsweise auch im landwirtschaftlichen Bereich aktiv werden", erklärt Matthias Rupf.

Gestern machte sich Bürgermeisterin Ursula Kwasny mit Ulrich Held und Carina Lucas von der Wirtschaftsförderung ein Bild von der Produktion. "Ich freue mich, dass hier viele neue Arbeitsplätze entstehen", sagte Kwasny. Die Wirtschaftsförderung der Stadt hatte bei der Standortsuche geholfen. Die neue Halle erstreckt sich entlang der Benzstraße, die angesichts des Kunden eine hervorragende Adresse wäre. Doch der Eingang liegt an der Seitenstraße, daher lautet die Anschrift Alfred-Nobel-Straße.

(NGZ)
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