Grevenbroich Genossen bekommen weniger Geld

Grevenbroich · Die Raiffeisenbank Grevenbroich erhöhte in 2015 zwar ihre Bilanzsumme, das Betriebsergebnis fiel aber schlechter aus als im Vorjahr.

 Friedhelm Franken geht Ende des Jahres in den Ruhestand.

Friedhelm Franken geht Ende des Jahres in den Ruhestand.

Foto: raiffeisenbank

Mit drei Millionen Euro lag das Betriebsergebnis der Raiffeisenbank Grevenbroich in 2015 unter dem Niveau des Vorjahres, als noch 3,6 Millionen Euro ausgewiesen werden konnten. Für die Anleger bedeutet das weniger Dividende: "In diesem Jahr gibt es nicht das eine Prozent Bonus zusätzlich zu den fünf Prozent wie noch 2014", sagte der scheidende Vorstandssprecher Friedhelm Franken gestern, als er die Jahresbilanz der Genossenschaftsbank vorstellte. Das habe vor allem zwei Gründe: Die Raiffeisenbank Grevenbroich leide wie auch die normalen Sparer unter der Niedrigzinsphase der Europäischen Zentralbank (EZB).

"Und wir haben sehr hohe Sachkosten gehabt", sagt Jörg Holz vom Vorstand. Mehr als 100.000 Euro habe die Bank in die Aufrüstung der Geldautomaten investieren müssen, "damit sie nicht mehr so einfach gesprengt werden können", erklärt Holz. So wie der Tresor im Real-Markt im August 2015, als Unbekannte mit einer mittleren fünfstelligen Summe entkamen und ein erheblicher Sachschaden entstand. "Sämtliche Automaten sind mit einem Anitgas-System ausgestattet worden", sagt Holz. Trotzdem spricht der Vorstand noch von einem erfolgreichen Geschäftsjahr. Schließlich habe sich die Bilanzsumme der Raiffeisenbank auf 383 Millionen Euro erhöht - ein Plus von 4,6 Prozent -, der Jahresüberschuss beträgt 666.000 Euro.

"Aber die nächsten Jahre werden härter für Genossenschaftsbanken und Sparkassen", prognostiziert Friedhelm Franken, der Rationalisierungsmöglichkeiten nutzen will, um weiter Dividenden an die Mitglieder ausschütten zu können. "Wir werden keine Mitarbeiter entlassen, aber wir müssen gucken, ob wir Posten ausscheidender Kollegen nachbesetzen", sagt er. Außerdem will man prüfen, ob einige der 13 Geschäftsstellen zusammengelegt oder gar geschlossen werden müssen. "Es kommen immer weniger Kunden in die Bank", sagt er.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort