Grevenbroich Gastwirt spendiert ein Menü für 50 Bedürftige

Grevenbroich · Der Gindorfer Wirt Markus Preuße lud jetzt Nutzer der Tafel zum Weihnachtsessen in sein Lokal. Die Menüs gingen komplett aufs Haus. Preuße tischte Gänsekeulen mit Rotkohl und Klößen auf.

 Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen: Den kulinarischen Weihnachts-Klassiker spendierte Gastwirt Markus Preuße jetzt Bedürftigen aus Grevenbroich.

Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen: Den kulinarischen Weihnachts-Klassiker spendierte Gastwirt Markus Preuße jetzt Bedürftigen aus Grevenbroich.

Foto: lb

Ein großes Herz bewies der Gindorfer Gastronom Markus Preuße: Er lud jetzt 50 bedürftige Menschen aus dem Stadtgebiet zum großen Weihnachtsgans-Essen in seine Gaststätte "Reissdorf en d'r Post" und spendierte ihnen die Menüs. Dabei handelte es sich um eine Premiere: Noch nie hatte ein Gastwirt in Grevenbroich so viele Menschen gleichzeitig zu einem Weihnachtsessen eingeladen und alle Kosten selbst getragen. "Wir möchten etwas Gutes tun", sagt Markus Preuße. Mit "wir" meint er in erster Linie sich und seine Frau Jasmin, aber auch sein gesamtes Team, das voll hinter der Aktion stehe.

"Weihnachten soll etwas Besonderes sein - auch für die Kinder der Menschen, die unserer Einladung gefolgt sind", betont Preuße, der bereits seit Jahren eng mit der Grevenbroicher Tafel zusammenarbeitet. Die Gäste, die jetzt bei ihm in den Genuss von Gänsekeulen und Gänsebrüsten mit Rotkohl und selbst gemachten Klößen kamen, sind dort Nutzer und waren zuvor auf das Essen aufmerksam gemacht worden. "Das sind Menschen, die nachweislich bedürftig sind und auch schon längere Zeit zu uns kommen", erzählt Tafel-Geschäftsführer Wolfgang Norf, der sich über die Initiative seines langjährigen Bekannten Markus Preuße freut. Tatsächlich waren zwischen Idee und Umsetzung nur acht Tage vergangen. "Das war eine spontane Idee", erzählt Markus Preuße, der zusammengerechnet 30 Kilogramm Gänsefleisch eingekauft hatte, die sein Küchen-Team um Marion Becker zubereitete. Den Materialwert schätzt Preuße vorsichtig auf 600 bis 700 Euro, aber das sei nicht der Rede wert. "Uns geht es darum, auch den Menschen etwas zu bieten, die sonst eher kürzer treten müssen."

Preuße machte seine Gäste glücklich: Die Grevenbroicherinnen Bea und Monica etwa, die der Einladung von Markus Preuße gefolgt waren, zeigten sich sehr dankbar. "Da steckt ja auch sehr viel Arbeit hinter. Das ist keine Selbstverständlichkeit", sagte Monica. Bea ergänzte: "Wir finden es auch schön, wenn das Angebot wahrgenommen wird." Den beiden Frauen, die ihre Nachnamen nicht nennen möchten, seien nicht in erster Linie wegen des Gänsebratens nach Gindorf gekommen. "Wir wären auch bei Bockwürstchen und Kartoffelsalat gekommen. Es ist mit Liebe gemacht - und außerdem zählt für uns das gemeinsame Essen", erzählte Bea, die Monica aus ihrer Ausgabe-Gruppe bei der Tafel kennt.

Markus Preuße scheut derweil einen Vergleich mit dem Sänger Frank Zander, der mit einer ganz ähnlichen Aktion in den vergangenen Tagen in die Schlagzeilen geriet: Er hatte in Berlin 3000 Bedürftigen ebenfalls ein Gänseessen und darüber hinaus noch Geschenke spendiert, die wiederum zuvor gespendet worden waren. "Dass es da Parallelen gibt, ist mir erst später aufgefallen", berichtet der 47-Jährige, der unter anderem bei Facebook viel Lob für seine Aktion erntet. "Ich könnte mir gut vorstellen, eventuell mit anderen Gastwirten im Sommer eine ähnliche Aktion zu starten - für den guten Zweck", sagt er.

(cka)
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