Vernissage Fulminante Monroe-Show eröffnet

Grevenbroich · Fünf Fotografen zeigen in drei Museumsräumen einzigartige Marilyn Monroe.

Sie eine Ikone der Pop-Kultur zu nennen, ist sicher keine Übertreibung: Marilyn Monroe gehörte zu den meistfotografierten Frauen der Welt, Andy Warhol multiplizierte sie per Siebdruck, Hildegard Knef und Elton John besangen sie. Die schlicht "Marilyn Monroe" betitelte Schau, die gestern in der Villa Erckens eröffnet wurde, erzählt nicht das Leben der Schauspielerin.

Sie ermöglicht Begegnungen mit ihr. Gezeigt werden Fotos, die die fünf Fotografen Tom Kelley, Allan Grant, George Barris, Milton H. Greene sowie Bert Stern in den Jahren 1949 bis 1962 von ihr gemacht haben.

"Was sehen wir?", fragte in seiner Einführungsrede Thomas Wolff vom Museums-Team. "Die wahre Marilyn oder die Ware Marilyn? Im besten Fall beides." Auf drei Räume verteilt führt die Entdeckungsreise, von einem ikonischen Moment zum anderen. Darunter befindet sich jenes von Tom Kelley geschossene Pin-up-Motiv, mit dem MM, die damals noch Norma Jeane Baker hieß und rötliches Haar hatte, später das Centerfold der ersten Playboy-Ausgabe im Dezember 1953 wurde.

Eine Nasen-Korrektur und viele Blondierungen später bekam dann Milton H. Greene den Auftrag, den Hollywood-Star zu dem sie inzwischen geworden war, für die Zeitschrift "Look" zu fotografieren. Eine Freundschaft entstand, auch davon erzählen die Bilder der Ausstellung: Eine Aufnahme zeigt MM ungeschminkt mit pitschnassem Haar und Lachfältchen um die Augen bei einem Schwimmvergnügen in einem Pool.

Zu sehen sind außerdem seine berühmten Arbeiten wie "White Fur" und "Black Sitting", ebenso wie wenig bekannte Bilder, die viel von der lebensgierigen Energie und Zerbrechlichkeit der Schauspielerin zeigten. Den Schwerpunkt bilden jene Aufnahmen Bert Sterns, die als "Last Sitting" legendär wurden und wenige Wochen vorm Suizid 1962 in Zimmer 264 des Bel Air Hotels, Los Angeles, entstanden.

"Ich musste sie aufmuntern, sie war zu ernst, ich wollte sie lachend", wird Stern unter einem Bild zitiert. Das gelang ihm. Jenes "definitive Foto" ist bis 29. Juli in der Schau an der Stadtparkinsel zu sehen.

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