Grevenbroich Fraktionen wollen keine Ratssitzungen am Freitag

Grevenbroich · Der neue Bürgermeister Klaus Krützen (SPD) hat gestern die Fraktionen angeschrieben und ihnen mitgeteilt, dass es beim traditionellen Termin für den Stadtrat bleiben wird. Von seinem eigenen Vorschlag, die Ratssitzungen künftig an einem Freitagnachmittag um 16 Uhr beginnen zu lassen, hat er Abstand genommen. "Damit werde ich dem von der Mehrheit geäußerten Wunsch Rechnung tragen", begründete Krützen auf Anfrage unserer Redaktion. Der Ältestenrat hatte sich zuvor gegen eine solche Änderung ausgesprochen.

Schon seit Jahrzehnten gibt es einen festen Termin für den Rat: Er tagt an einem Donnerstag, Beginn der Sitzung ist jeweils um 18 Uhr. Der neue Bürgermeister wollte das ändern: Nach seinen Vorstellungen sollte der Rat künftig einen Tag später und zeitlich etwas früher zusammenkommen. Krützen orientierte sich dabei am Rat der Stadt Neuss, der freitagsnachmittags zusammenkommt. "Mit einem neuen Termin wollte ich den Fraktionen auch die Möglichkeit geben, sich einen Tag länger auf die jeweilige Sitzung vorbereiten zu können", argumentiert der Verwaltungschef .

Hauptkritikpunkt des nicht öffentlich tagenden Ältestenrates war der von Krützen anvisierte, recht frühe Sitzungstermin um 16 Uhr. "Zu dieser Zeit sind die meisten Ratsleute noch arbeiten. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich so früh aus dem Büro zu verabschieden", sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Sein SPD-Pendant Horst Gerbrand hätte damit kein Problem gehabt: "Ich hätte den Freitag-Termin gutgeheißen. Denn mit Blick auf das bevorstehende Wochenende würde so manche Diskussion nur auf das Wesentliche beschränkt."

Klaus Krützen könnte zwar kraft seines Amtes den Sitzungstermin auch ohne ein Votum der Politik festlegen - doch nach der Diskussion im Ältestenrat will er das nicht ausspielen. "Da die meisten Fraktionen den Freitag ablehnen, bleibt es beim alten Termin", sagt der Bürgermeister.

(wilp)
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