Grevenbroich Förderverein hilft der "Juks" in die Zukunft

Grevenbroich · Ihr Etat beträgt 12.000 Euro. Dass die Jugendkunstschule dennoch ein umfassendes Programm anbieten kann, ist maßgeblich der Unterstützung durch den Förderverein zu verdanken.

Das neue Programm der Grevenbroicher Jugendkunstschule beinhaltet auch in der nächsten Saison wieder viel Tanzangebote.

Das neue Programm der Grevenbroicher Jugendkunstschule beinhaltet auch in der nächsten Saison wieder viel Tanzangebote.

Foto: Juks©Tanja Pfeiffer

Einer der Schwerpunkte im Angebot der Jugendkunstschule (Juks) sind die Tanz-Workshops. Dafür ist die Einrichtung inzwischen so bekannt, dass die Kurse im Moment ihrer Bekanntgabe quasi ausgebucht sind. "Wir legen gerade Bypässe", verspricht Rudolf Ladwig, auch Bewerber von der Warteliste noch in Bewegung zu bringen.

Vor 32 Jahren gegründet, ist der Juks-Chef von Anfang an dabei. "Früher machten wir wesentlich mehr offene Angebote und kooperierten mit Schulen und Kindergärten", brachten sich die Juks'ler damals ein. Dominiert vom Etat, er umfasst 12.000 Euro für die Honorare der Dozenten und wird durch eine Summe in fast gleicher Höhe durch den Förderverein aufgestockt, muss längst viel ergebnisorientierter gewirtschaftet werden.

"Die Zielsetzung war und ist die Förderung der Jugend", also junge Leute in ihrer Freizeit zu bilden. Damit ist das Programm das "Salz in der Suppe der Gesellschaft, nicht der Sand im Getriebe". Aber das bleibt nur so, wenn die Zahlen stimmen. "Ohne den Förderverein ginge vieles nicht", beschreibt Ladwig die notwendige Unterstützung.

Pünktlich zum Schulbeginn liegt jetzt das 64. Programm vor. 24 Dozenten bieten 52 Kurse, Workshops und Seminare in insgesamt 713 Unterrichtsstunden an. "Kontinuierlich" konnte das Angebot ausgebaut und erweitert werden. Neu sind diesmal zum Beispiel bildhauerische Angebote mit der Grevenbroicher Künstlerin Nicole Perovic.

"Künstler sind fantastische Multiplikatoren", schwärmt Rudolf Ladwig über diese besonderen Lehrer. Weitere Dozenten sind sozusagen Eigengewächse. Annie Käsbach, seit 2012 Vorsitzende des Fördervereins, schickte ihre beiden Töchter einst als Teilnehmerinnen zur Juks - inzwischen unterrichten Anouk und Sarah selbst Tanzkurse und leiten Ferienangebote wie zuletzt die Disney-Interpretationen in "Showtime in Hollybroich". ",Junge Helden' nennen die Holländer dieses Job-Sharing, bei dem vormalige Teilnehmer ans Unterrichten geführt werden", weiß die Vorsitzende, über eine Methode, die auch an der Juks praktiziert wird. "Wir blicken ständig über den Tellerrand", erklären beide, was das Netzwerken mit anderen Einrichtungen in Belgien, Holland und Dänemark angeht. Eng ist ebenso der Verbund mit den anderen, etwa 60 Jugendkunstschulen in NRW mit ihren zwei Mal jährlich stattfindenden Juks-Tagen. "Motor und Triebfeder sind auch die künstlerischen Dozenten." Der Austausch ist wichtig, voneinander zu lernen auch.

Malen, modellieren, kreativer Jazztanz oder HipHop - in den "Gruppen, also im geschützten Raum" werden Kinder und Jugendliche nicht bloß beschäftigt. "Problemstellung und -lösung oder gar Aufgabenstellungen, bei denen etwas erfunden werden muss, fördern und fordern die Teilnehmer ebenso, soziale Kompetenzen zu entwickeln", sagt Rudolf Ladwig. "Manche wachsen tatsächlich über sich hinaus", bestätigt Annie Käsbach über das Lampenfieber mancher Jung-Tänzer vor einer Aufführung, die dann trotz allem Herzklopfen toll performen. "Das trägt sehr zur Persönlichkeitsentwicklung bei", weiß sie. Diese "unmittelbaren Rückmeldungen" motivieren die Fördervereinsvorsitzende zum Weitermachen - vor allem Geld sammeln. In Grevenbroich sei im Laufe der Jahre viel im Angebot für Jugendliche eingespart worden, "deshalb ist die Juks so wichtig".

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