Grevenbroich Fördergelder aus Berlin für die Andreas-Orgel

Grevenbroich · Der Bund beteiligt sich an der dringenden Sanierung mit 130.000 Euro. Für kommende Woche ist der Bewilligungsbescheid angekündigt.

 Die Orgel muss modernisiert werden: Kantor Martin Sonnen und Orgelfreunde-Vorsitzender Ansgar Heveling freuen sich auf die Förderung aus Berlin.

Die Orgel muss modernisiert werden: Kantor Martin Sonnen und Orgelfreunde-Vorsitzender Ansgar Heveling freuen sich auf die Förderung aus Berlin.

Foto: knappe

Die Andreas-Orgel ist in die Jahre gekommen. Damit hat sich auch die Technik des Großinstruments längst überholt. "Ein Austausch ist unerlässlich", spricht Kantor Martin Sonnen das aktuelle Problem an. "Um so mehr freuen wir uns hier in Korschenbroich, dass wir im Orgel-Förderprogramm des Bundes aufgenommen wurden und uns ein Zuschuss von 130.000 Euro zugesagt ist." Der offizielle Bescheid durch die Bezirksregierung ist für kommende Woche angekündigt.

Die Andreas-Orgel wurde 1953 durch die Firma Johannes Klais in Bonn als symphonische-romanische Orgel erbaut. Dies wurde im Zuge des Wiederaufbaus der Pfarrkirche St. Andreas vorgenommen, nachdem diese im Zweiten Weltkrieg durch eine Luftmine stark in Mitleidenschaft gezogenen wurde.

In den zurückliegenden Jahren ist die Orgel immer wieder aufwendig saniert worden. Dabei blieb die Technik allerdings außen vor. "Sie wurde bei allen Modernisierungsschritten nie angepasst", erklärt der GdG-Kantor. Technikausfälle sind daher an der Tagesordnung. Vieles lasse sich noch improvisieren, doch auf Dauer sei das kein Zustand. "Alle Magnete müssen ersetzt, die 55 Schleifenzugmotoren ausgetauscht und die Spieltischtechnik verändert werden", skizziert Martin Sonnen das anstehende Aufgabenfeld.

Befürwortet wird die Sanierung vom Orgelsachverständigen des Bistums Aachen, Bernd Godemann. Er hat dem Korschenbroicher Instrument bistumsweit ein Alleinstellungsmerkmal schon allein durch 40 Jahre Internationale Orgelwoche bescheinigt. "Das war sicher mit ein Punkt, dass wir im zweiten Anlauf im Bundesförderprogramm Berücksichtigung fanden", sagt Ansgar Heveling. Er gehört zum Kirchenvorstand von St. Andreas, ist Vorsitzender der Orgelfreunde und hat sich als Bundestagsabgeordneter für einen Zuschuss aus Berlin stark gemacht. In einem Brief an die Staatsministerin Monika Grütters hatte Heveling nochmals die Bedeutung der Klais-Orgel herausgestellt und sich für den Antrag seiner Heimatkirchengemeinde eingesetzt. "Ich freue mich natürlich über die Unterstützung", spricht Heveling die zugesagte Förderung von 50 Prozent an. Die Modernisierung verschlingt nach ersten Schätzungen 260.000 Euro plus weitere 40.000 Euro für eine anstehende Grundreinigung.

Doch bis ein Expertenteam die Arbeiten aufnehmen kann, wird es noch dauern: Für Mart in Sonnen ist das Frühjahr 2019 realistisch. Zunächst wird eine Ausschreibung vorbereitet, damit vergleichbare Angebote bis zum Jahresende vorliegen. Danach folgen eine Vorauswahl und eine Orgelbereisung. Der Auftrag soll bis Mitte 2018 vergeben werden. Vergabe und Sanierungsstart müssen aber nicht identisch sein. Wichtig für Ansgar Heveling ist, dass die Bundesfördermittel nicht verfallen: "Das ist garantiert."

(NGZ)
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