Grevenbroich Flüchtlings-Haus wird später fertig

Grevenbroich · Stadt bleibt voraussichtlich über den 15. Oktober hinaus Erstaufnahmestelle.

 Die Alte Feuerwache bleibt weiterhin Flüchtlingsunterkunft.

Die Alte Feuerwache bleibt weiterhin Flüchtlingsunterkunft.

Foto: LBER

Mit mehreren Bussen wurden die in der Alten Feuerwache und der TuS-Turnhalle einquartierten Flüchtlinge jetzt nach Unna-Massen gefahren. In der Landesstelle haben sie offiziell ihren Asylantrag gestellt. Wieder zurück in Grevenbroich, warten die Menschen nun darauf, dass sie auf Unterkünfte in anderen Kommunen verteilt werden. Dort werden sie so lange verbleiben, bis über ihre Asylanträge entschieden wird. "Noch wissen wir aber nicht, wann diese Flüchtlinge unsere Stadt verlassen werden", sagt Rathaus-Sprecherin Ines Hammelstein.

Seit Ende Juli übernimmt die Stadt die Aufgaben einer zentralen Erstaufnahmestelle des Landes. Ihr wurden rund 150 Flüchtlinge zugewiesen, die in den beiden Notunterkünften ein vorläufiges Obdach fanden. Vier der Asylbewerber haben in der vergangenen Woche die Stadt auf eigene Faust und mit unbekanntem Ziel verlassen. "Wir haben die Bezirksregierung Arnsberg hierüber informiert", so Hammelstein.

Offiziell leistet die Stadt dem Land noch bis zum 15. Oktober Amtshilfe. Da der Flüchtlingsstrom nicht abreißt, geht Stadtsprecher Andreas Sterken davon aus, dass Grevenbroich über dieses Datum hinaus als Erstaufnahmestelle fungieren wird. "Aber das ist Spekulation", sagt er: "Eine offizielle Mitteilung dazu gibt es nicht."

Die Stadt hat vorgesorgt: Für weitere Erstaufnahmen soll künftig das ehemalige Finanzamt an der Erckensstraße als Unterkunft bereitgestellt werden. Zurzeit laufen Sanierungsarbeiten, die im November abgeschlossen werden sollten. "Das ist ein sehr ambitionierter Zeitplan", meint Hammelstein. Die Stadt arbeite zwar mit Hochdruck am Umbau des alten Behördengebäudes, doch voraussichtlich werde es wohl Dezember, bis die neuen Unterkünfte bereit gestellt werden können. Unter anderem müssen Duschen und Brandmeldeanlagen installiert werden.

Die Turnhalle am Stadion fällt bis dahin für den Vereins- und Schulsport weg. Für die Schüler der Katholischen Hauptschule und der Grundschule in Stadtmitte wurden Alternativen für den Sportunterricht gefunden: Die Kinder und Jugendlichen nutzen nun die Turnhallen in Neuenhausen und Neurath sowie die Dreifachhalle in Gustorf. "Sie werden mit Bussen dorthin gefahren", betont Hammelstein.

Auch der Saal der Alten Feuerwache fällt bis auf Weiteres für die Aktivitäten der Jugendkunstschule aus. "Wir suchen nach Alternativen", erklärt Volkshochschul-Chef Rainer Hoffmann, der sich zuversichtlich zeigt, dass rasch geeignete Räume gefunden werden. Die ausgefallenen Tanz- und Kreativkurse sollen laut Hoffmann so schnell wie möglich nachgeholt werden.

(NGZ)
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