Grevenbroich Flüchtlinge erkunden Braunkohle-Grube

Grevenbroich · RWE, Kirchengemeinde und Diakonie organisierten einen vierstündigen Trip rund um den Tagebau.

 Flüchtlinge aus fünf Nationen und ehrenamtliche Helfer vor dem Schaufelradbagger 271.

Flüchtlinge aus fünf Nationen und ehrenamtliche Helfer vor dem Schaufelradbagger 271.

Foto: K. Goergen

Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer aus dem Raum Grevenbroich besuchten jetzt den Tagebau Garzweiler. Insgesamt waren 30 Menschen aus sechs Nationen unterwegs, und zwar aus Syrien, Sri Lanka, Somalia, China, Albanien und Deutschland.

Die Exkursion war eine Idee, die in der Rekultivierungs-Abteilung von RWE entstanden war. Henning Walther und Gregor Eßer wollten ihren Gästen mit dem Trip in und um den Tagebau die neue Heimat ein wenig näher bringen. Warum gibt es hier so riesige Löcher und Bagger? Wofür benötigt man die Kraftwerke in der Region? Mit den Antworten auf diese und viele andere Fragen war die Veranstaltung auch ein kleiner Beitrag zur Integration.

Organisiert wurde der vierstündige Ausflug mit Unterstützung von Constanze Studeny vom Diakonischen Werk im Rhein-Kreis Neuss und von der evangelischen Kirchengemeinde Grevenbroich. Ausgangspunkt war das Info-Zentrum an der Tagebauverwaltung in Frimmersdorf. Später steuerte die Gruppe den Umsiedlungsort Alt-Immerath an und bekam am "Skywalk" bei Titz-Jackerath einen guten Überblick über den Tagebau. Technik und Ausmaße der Grube wie auch des weltgrößten Schaufelradbaggers begeisterten die Teilnehmer. "Einer von ihnen fährt regelmäßig mit seinem Fahrrad rund um den Tagebau und freute sich, den Betrieb endlich einmal von innen und die Großgeräte aus der Nähe zu sehen", sagte Gregor Eßer.

In der Rekultivierung wurde deutlich, wie schnell aus dem Tagebau wieder eine nutzbare Landschaft wird. Auch die im Bau befindliche Autobahn 44n wurde angefahren. Von dort waren es nur wenige Kilometer in den Umsiedlungsort Königshoven und nach Bedburg-Kaster. Beide sind, so Eßer, "eindrucksvolle Beispiele dafür, wie in einer überschaubaren Zeit die Wunden des Bergbaus nicht nur verheilen, sondern auch die Chancen zur Anlage einer attraktiveren Landschaft genutzt werden können". Zum Ausklang lud die evangelische Gemeinde zu einem Imbiss ein.

(NGZ)
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