Grevenbroich Flipper-Museum droht wegen Vergnügungssteuer zu scheitern

Grevenbroich · Es dauert keine drei Sätze bis das große "Aber" kommt. Boris Schnitzler berichtet zunächst davon, wie gut seine Pläne zur Einrichtung eines Flipper-Museums vorangekommen sind. "Ich habe mittlerweile sieben Geräte und auch einen Raum in Grevenbroich gefunden, in dem ich sie aufstellen könnte", sagt der 40-Jährige. Innerhalb von 14 Tagen könne er loslegen. Und dann kommt das Aber: Der Plan stehe dennoch vor dem Aus. "Die Stadt verlangt pro Flipper eine Vergnügungssteuer in Höhe von 30 Euro - das ist zuviel", sagt Schnitzler. "Ich würde ja schon die Miete tragen. Außerdem soll es sich ja um ein Museum und keine Konkurrenz zu Spielhallen handeln."

 Boris Schnitzler würde gerne ein Flipper-Museum in Grevenbroich eröffnen. Doch die Vergnügungssteuer torpediert seine Pläne.

Boris Schnitzler würde gerne ein Flipper-Museum in Grevenbroich eröffnen. Doch die Vergnügungssteuer torpediert seine Pläne.

Foto: Lothar Berns

Stein des Anstoßes ist für die Stadt, dass die Besucher des Flipper-Museums dort auch die Möglichkeit bekommen sollen, an den Geräten zu spielen. Damit würden sie der Vergnügungssteuer unterliegen. "Etwas anderes wäre es, wenn der Initiator zum Beispiel einen gemeinnützigen Verein gründen, das Museum kostenfrei öffnen und die Geräte nicht zum Spielen freigeben würde", sagt Stadtsprecher Andreas Sterken. Doch das möchte Schnitzler nicht. "Das Museum soll den Besuchern Einblicke in die Technik und Raffinesse der Geräte sowie ihrer Historie geben", sagt der Flipper-Fan. "Für Besucher soll es möglich sein, an Geräten zu spielen. Auch jemand, der noch nie an einem Flipper stand, soll einen vollständigen Eindruck bekommen."

Schnitzlers Plan sieht vor, dass die Besucher Eintritt für das Museum zahlen. Sollten sie an Flippern spielen wollen, müssen sie kein Geld einwerfen. "Alle Flipper sollen auf Freispiel gestellt werden", sagt Schnitzler. Den Raum erhalte er zum Vorzugspreis von einem Grevenbroicher, der die Idee des Flipper-Museums gut findet. "Ich trage trotzdem das Risiko, wenn ich das Objekt anmiete. Ob sich das Museum durch die Eintrittsgelder trägt, bleibt schließlich abzuwarten", sagt Schnitzler. "Sollte nach Abschluss aller monatlichen Kosten - dazu zählt auch die Wartung der Geräte - etwas übrig bleiben, soll dies in die Anschaffung weiterer Flipper investiert werden." Schnitzler möchte nun das Gespräch mit Bürgermeisterin Ursula Kwasny und der Verwaltung suchen. "Sollte die Stadt an der Vergnügungssteuer festhalten, würde dies schon im Vorfeld das Aus für das Flipper-Museum bedeuten."

(NGZ)
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