Grevenbroich Firmenchefs in Angst vor Einbrüchen

Grevenbroich · Auf teure Spezialwerkzeuge hatten es Unbekannte abgesehen, die in zwei Firmen im Industriegebiet Ost einbrachen. "Das sind keine Einzelfälle", beklagen die Chefs Christof Lange und Norbert Manske. Sie fordern mehr Polizeipräsenz.

 Christof Lange (l.) und Norbert Manske vor leergeräumten Werkzeug-Regalen. Einbrecher hatten es auf teure Spezialgeräte abgesehen.

Christof Lange (l.) und Norbert Manske vor leergeräumten Werkzeug-Regalen. Einbrecher hatten es auf teure Spezialgeräte abgesehen.

Foto: Lothar Berns

Geschäftsleute aus dem Industriegebiet Ost machen sich Sorgen um ihr Eigentum. Sie haben immer mehr das Gefühl, dass sich die Einbrüche dort häufen. "Darüber sollte berichtet werden", sagt der Garten- und Landschaftsbauer Christof Lange (50), der auf den täglichen Aufruf unserer Redaktion reagierte. Lange ist selbst betroffen, erst vor kurzem wurde er Opfer eines Diebstahls.

Unbekannte kamen nachts auf sein Gelände an der Marie-Curie-Straße, brachen dort zwei Container-Schuppen auf und stahlen Werkzeug im Wert von 28.000 Euro. Es waren vermutlich die selben Täter, die sich kurz zuvor auf das Areal der Firma Fockenrath und Manske an der Lilienthalstraße schlichen, neun Service-Fahrzeuge knackten und mit etwa 50.000 Euro teuren Spezialgeräten verschwanden.

"Wir haben unser Gelände gut gesichert - aber offensichtlich nicht gut genug", schildert Norbert Manske (52), Chef des Sanitär- und Heizungsbau-Unternehmens. Da die Einbrecher an einem Spezialtor scheiterten, durchschnitten sie den Zaun und machten sich in aller Seelenruhe ans Werk - im Licht der Scheinwerfer, die durch Bewegungssensoren ausgelöst wurden.

"Unser Kamerasystem hat die Täter eine Stunde und 45 Minuten lang aufgenommen, wie sie ganz gechillt unser Werkzeug abtransportieren", berichtet Manske. Bohr- und Schleifmaschinen wurden ebenso gestohlen wie Messgeräte und eine Kanalkamera - alles vom Feinsten. Gleiches gilt für die Werkzeuge von Gärtner Christof Lange: Motorsägen und -sensen, Schleifhexen, Heckenscheren und Laubgebläse stammten alle vom Weltmarktführer.

"Ich vermute, dass wir hier ausspioniert werden, und dass ganz gezielt gestohlen wird - vielleicht sogar auf Bestellung", sagt der 50-Jährige. Dass Einbrecher auf sein gesichertes Gelände gelangen konnten, wundert ihn - auch, weil dort nachts ein Respekt einflößender und sofort anschlagender Boxer patrouilliert. "Der Hund wurde wohl ruhig gestellt, anders kann ich mir das nicht erklären", sagt er.

Christof Lange und Norbert Manske wissen aus Gesprächen mit ihren Kollegen, dass sie keine Einzelfälle im Industriegebiet Ost sind: "Einbrüche, Autoaufbrüche, Benzindiebstähle - das alles häuft sich mittlerweile", sagen sie. Die Firmenchefs wünschen sich daher nachts mehr Polizei-Präsenz, die Streifen sollten verstärkt werden. Dass die Einbrüche in ihre Firmen nicht einmal Erwähnung im täglichen Bericht der Ordnungshüter fanden, ärgert die beiden Chefs: "Damit hätten andere Firmeninhaber sensibilisiert werden können."

Erst am Wochenende wurden laut Polizei an der Lilienthalstraße die Auspuffanlagen von vier Mercedes-Sprintern entwendet, die Täter hatten es vermutlich auf die Abgaskatalysatoren abgesehen. In diesem Monat brachen Unbekannte neun Autos eines Sanitätshauses auf und stahlen Messgeräte, im September wurden ein Schankwagen geknackt und zwei Motorroller gestohlen, im August Teile an 17 nicht zugelassenen Autos demontiert. Aus Sicht der Polizei ist das Industriegebiet damit aber noch kein Häufungspunkt für Einbrüche und Diebstähle.

"Die Problematik in solch abgelegenen Bereichen ist uns bekannt", sagt Sprecher Hans-Willi Arnold. Streifenfahrten, auch in zivilen Fahrzeugen, würden daher zur Routine der Grevenbroicher Wache gehören. Bei Problemen bittet Arnold die Geschäftsleute, den Kontakt zur Polizei zu suchen. Die berate auch über einen wirksamen Einbruchsschutz: "Denn der Sicherungsaufwand bei manchen Firmen ist stark verbesserungswürdig."

(NGZ)
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