Grevenbroich Feuerwehrmann rettet drei Menschenleben

Grevenbroich · Christian Koch hatte gestern dienstfrei - und rettete eine Familie aus dem brennenden Haus. Die Ursache des Feuers ist noch unbekannt.

 Christian Koch (31) brachte drei Menschen in Sicherheit.

Christian Koch (31) brachte drei Menschen in Sicherheit.

Foto: D. Staniek

Gut, dass Christian Koch in der Nähe war. Der Widdeshovener rettete gestern Mittag nicht nur drei Menschen aus einem brennenden Haus. Der 31-Jährige sorgte auch dafür, dass ein Großeinsatz der Feuerwehr schnellstmöglich in Gang kam, so dass ein schlimmerer Schaden verhindert werden konnte. Als "Held des Tages" gefeiert werden möchte der junge Rommerskirchener jedoch nicht: "Ich habe nur meinen Job gemacht - für mich eine Selbstverständlichkeit", sagt er.

Christian Koch ist Mitarbeiter der hauptamtlichen Feuerwache in Grevenbroich. Gestern hatte er dienstfrei und nutzte die Zeit, um einen Bekannten in Allrath zu besuchen. Auf dem Rückweg bemerkte er, dass an der Neurather Straße ein Carport in voller Ausdehnung brannte - und schon war es vorbei mit dem freien Tag. Koch trat auf die Bremse seines Autos, wählte den Notruf, verständigte kurz und präzise seine Kollegen in der Leitstelle - und er machte deutlich, dass höchste Eile geboten war. "Die Flammen waren bereits auf einen Teil des Dachstuhls übergeschlagen", schildert der Oberbrandmeister.

Noch während des Telefonierens rannte Christian Koch zu dem Haus, klingelte die Bewohner heraus und brachte drei Erwachsene, die sich in den beiden Wohnungen aufhielten, rasch in Sicherheit. Die hätten zwar den Brandgeruch bemerkt, seien sich der davon ausgehenden Gefahr aber noch nicht bewusst gewesen, berichtet der Feuerwehrmann.

Gleich danach zog Koch mit Hilfe eines Nachbarn einen Caravan weg, der in unmittelbarer Nähe des brennenden Carports stand und kurz davor stand, selbst in Flammen aufzugehen. "In dem Wohnwagen befanden sich Gasflaschen, dementsprechend bestand eine erhöhte Gefährdungslage", berichtet der Widdeshovener nüchtern. Gleich danach trafen rund 35 Einsatzkräfte der Feuerwehr mitsamt der Drehleiter ein. Neben der hauptamtlichen Wache waren die Löschzüge aus Grevenbroich, Gustorf und Frimmersdorf-Neurath nach Allrath ausgerückt.

"Etwa ein Drittel des Dachstuhls stand bereits in Flammen, durch die große Hitzeentwicklung drohte auch das Nachbarhaus in Mitleidenschaft gezogen zu werden", berichtet Feuerwehrchef Udo Lennartz: "Die Fensterrahmen aus Kunststoff waren bereits geschmolzen." Zwei Trupps bekämpften das Feuer von außen, eine weitere Mannschaft drang - mit schweren Atemschutzgeräten ausgerüstet - zum Innenangriff vor. "Danach hatten wir die Lage sehr schnell im Griff", schildert Lennartz. Alles in allem war das Einsatzteam aber gut drei Stunden lang in Allrath beschäftigt; während dieser Zeit sorgte die Einheit aus Wevelinghoven für die Wachbereitschaft.

Die Höhe des entstandenen Sachschadens stand gestern noch nicht fest. Ebenso unklar war, wie der Carport an der Neurather Straße am Mittag in Flammen aufgehen konnte. Die Kriminalpolizei war vor dem Druck dieser Zeitung noch mit den Ermittlungen zur Brandursache beschäftigt.

(NGZ)
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