Grevenbroich Feuerwehr holt Schlange aus Wohnung

Grevenbroich · Der Besitzer hatte das Reptil in seiner Wohnung zurückgelassen, die geräumt werden sollte. Ein Objektbetreuer fand das Tier und schaltete das Veterinäramt ein. Es ist noch unklar, ob es sich um eine gefährliche Schlangenart handelt.

 Mit einem Greifer holten die Feuerwehrmänner die Schlange aus dem Terrarium und legten sie in einen Wäschesack. Der Halter hatte das Tier in der Wohnung zurückgelassen.

Mit einem Greifer holten die Feuerwehrmänner die Schlange aus dem Terrarium und legten sie in einen Wäschesack. Der Halter hatte das Tier in der Wohnung zurückgelassen.

Foto: Dieter Staniek

Eine ungewöhnliche Begegnung rief gestern Vormittag das Veterinäramt und die Feuerwehr auf den Plan: Hans Wellmann, Objektbetreuer bei der Vonovia, entdeckte bei einer Wohnungsräumung am Langenplatz eine Schlange. Dem Mieter der Wohnung - nach Aussagen der Nachbarn ein junger Mann - war gekündigt worden, jetzt sollte er die Wohnung verlassen. Doch der Mann war längst über alle Berge, wie Wellmann feststellen musste. Neben einigem Hausrat hatte der Besitzer auch das Reptil in seinem Terrarium zurückgelassen. "Angst hatte ich nicht", sagt der Objektbetreuer, "schließlich konnte die Schlange aus dem Terrarium nicht raus. Doch ich wusste nicht wohin mit dem Tier. Ich kenne mich mit Schlangen nicht aus." Zuerst habe er sich ans Ordnungsamt gewendet, dort habe man ihn ans Veterinäramt verwiesen.

Das Veterinäramt reagierte, und brachte zur Unterstützung die Feuerwehr mit. Zwei Kollegen seien ausgerückt, berichtet Axel Hesseln von der Feuerwehr auf Anfrage unserer Redaktion: "Die Schlange wurde mit einem Greifer aus dem Terrarium geholt und in einen Wäschesack gesetzt", so der Feuerwehrmann. Das Veterinäramt habe das etwa einen Meter lange Reptil dann in ein Tierheim gebracht, für die Feuerwehr war der Einsatz innerhalb von 20 Minuten beendet.

 Experten vom Aquazoo Düsseldorf sollen jetzt die Art bestimmen. Dann wird klar, ob das Reptil gefährlich ist.

Experten vom Aquazoo Düsseldorf sollen jetzt die Art bestimmen. Dann wird klar, ob das Reptil gefährlich ist.

Foto: StanieK

Die ganze Vorsicht dabei war notwendig, weil unklar ist, um was für eine Schlange es sich handelt, wie Reinhold Jung von der Pressestelle des Rhein-Kreises berichtet: "Wir wissen nicht, was das für eine Schlange ist - und wir wissen nicht, ob das Tier gefährlich ist." Die Artenbestimmung soll nun durch Experten vom Aquazoo in Düsseldorf übernommen werden. Das gehe meist sehr schnell.

Für das Veterinäramt, so Jung, habe zunächst der Tierschutz im Vordergrund gestanden. Die Schlange sei nun im Tierheim gut untergebracht und versorgt. Jetzt gehe es daran, den Halter zu ermitteln und zu prüfen, ob gegebenenfalls Verstöße gegen tierrechtliche Regelungen vorlägen. Bestimmte Schlangenarten, so Reinhold Jung, fielen beispielsweise unter den Artenschutz. "Von der Haltung her war das auf den ersten Blick in Ordnung", sagt der Pressesprecher. Im Terrarium sei beispielsweise auch ein Baumstamm gewesen und am Tier selbst sei keine Vernachlässigung zu erkennen.

Norbert Wolf, Umweltbeauftragter der Stadt, ist nach einem Blick auf die Fotos relativ sicher, dass es sich bei der Schlange um eine ungefährliche Kornnatter handelt. Diese ungiftige Art ernährt sich vor allem von kleinen Säugern, Amphibien, Reptilien und Vögeln und wird etwa 1,20 bis 1,50 Meter lang.

(NGZ)
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