Grevenbroich "Feindliche" Initiativen kooperieren jetzt

Grevenbroich · Bisher waren sich "Pro O" und "Rettet die Erftaue" spinnefeind. Nun reichen sich die Vorsitzenden die Hände. Beide Initiativen kooperieren, um etwas gegen das Verkehrschaos in Kapellen und Wevelinghoven zu unternehmen.

 Das Verkehrschaos auf den Durchgangsstraßen nervt viele Kapellener und Wevelinghovener. Die Initiativen "Pro O" und "Rettet die Erftaue" setzen sich nun gemeinsam für Verbesserungen ein.

Das Verkehrschaos auf den Durchgangsstraßen nervt viele Kapellener und Wevelinghovener. Die Initiativen "Pro O" und "Rettet die Erftaue" setzen sich nun gemeinsam für Verbesserungen ein.

Foto: Archiv L. Berns/RdE

Eines vorweg: Was die seit Jahrzehnten geplante Ortsumgehung L 361n angeht, sind beide Bürgerinitiativen nach wie vor unterschiedlicher Meinung. "Pro O" will sie, "Rettet die Erftaue" ist dagegen. Da die umstrittene Straße von der Landesregierung jedoch für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde, haben sich die Vereine zu einer Zusammenarbeit entschlossen. Beiden geht es jetzt darum, das Verkehrsproblem in Kapellen und Wevelinghoven in den Griff zu bekommen. "Gemeinsam wollen wir mehr Druck auf Politik und Verwaltung ausüben, damit dass Chaos in den Orten beendet wird", sagt Leo Krüll, Sprecher von "Pro O".

Der starke Verkehr nervt viele Bürger in Kapellen und Wevelinghoven. Täglich rollen etwa 8000 Autos und 1000 Lastwagen über die Durchgangsstraßen. "Lärm und Abgase machen krank - und die Unfallgefahr steigt mit jedem Fahrzeug", schildert Krüll. Vor diesem Hintergrund haben sich die Initiativen nun an einen Tisch gesetzt, um das Problem zu erörtern und darüber zu diskutieren, wie "die unerträgliche Verkehrssituation" abgestellt werden kann. Die Vorsitzenden Gerhard Hoff ("Rettet die Erftaue") und Wolfgang Esser ("Pro O") reichten sich die Hände, jetzt wird für ein gemeinsames Ziel gekämpft.

"Es herrscht darüber Einigkeit, dass wir es zusammen schaffen können, die Verkehrssituation zu verbessern", sagt Hoff: "Es nutzt ja niemandem, wenn wir uns weiterhin wie die feindlichen Brüder gegenüberstehen und zu keinem Ergebnis kommen." Auch Esser zeigt sich erfreut über den Konsens: "Gemeinsam sind wir noch stärker. Die politischen Entscheidungsträger sollten künftig die Forderungen unserer Vereine ernst nehmen."

Die Vertreter von "Rettet die Erft-aue" und "Pro O" beschlossen, einen Forderungskatalog aufzustellen, der den zuständigen Behörden - der Stadt, dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Bundesanstalt für Straßenwesen - vorgelegt werden soll. Ziel ist es, kurzfristig Verbesserungen zu schaffen, die die Verkehrssituation in Kapellen und Wevelinghoven entspannen können. Details dieses Katalogs sind noch nicht ausgearbeitet worden, das soll aber möglichst kurzfristig geschehen. Unter anderem ist auch geplant, dass die beiden Initiativen künftig unter einem gemeinsamen Logo auftreten werden.

Vor der Bürgermeisterwahl am übernächsten Sonntag wollen die Vereine nicht aktiv werden. Das nächste Treffen ist für den 1. Oktober vereinbart worden, wenn die Würfel über die Regie im Rathaus gefallen sind.

(NGZ)
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