Grevenbroich FDP fordert Konzept für die defizitären Friedhofshallen

Grevenbroich · Die FDP hat die Stadtverwaltung aufgefordert, innerhalb eines Quartals ein erneuertes Konzept für die zwölf Trauerhallen auf den Friedhöfen vorzulegen. Dieses Papier soll für jedes Gebäude eine strategische Zielsetzung festlegen. Hintergrund des Antrags: "Die Trauerhallen sind ein entscheidender Kostentreiber", sagt Fraktionschef Markus Schumacher: "Insbesondere die kalkulatorischen Kosten könnten bei einer Beendigung der Nutzung deutlich reduziert werden."

Grevenbroich: FDP fordert Konzept für die defizitären Friedhofshallen
Foto: Berns Lothar

Pro Jahr wendet die Stadt rund 270.000 Euro für die zwölf Gebäude auf, die immer seltener genutzt werden - statistisch nur noch bei jeder zweiten Beerdigung. Auch die Kühlzellen werden immer seltener in Anspruch genommen; einige Bestatter bieten inzwischen eigene Zellen an. Die Kosten für diese Gebäude schlagen sich in den Grevenbroicher Friedhofsgebühren nieder.

Für die Trauerhalle auf dem Gustorfer Waldfriedhof hat die Stadt einen Plan: Sie soll für 50.000 Euro zu einem Kolumbarium mit Platz für etwa 100 Urnen umgestaltet werden. Die Gebäude in Kapellen und Neurath sollen hingegen stillgelegt werden, die Halle in Hülchrath soll verkauft werden.

"Da sich der Arbeitskreis Bestattungswesen zunächst auf die defizitärsten Hallen konzentrieren wollte, gibt es noch keinen Beschluss für die anderen Gebäude", sagt Markus Schumacher. Über den Antrag der Freidemokraten soll nun eine strategische Weichenstellung für die Zukunft der übrigen Immobilien erfolgen.

"Da es sich hierbei in Teilen um sehr unpopuläre Entscheidungen handeln wird, die sicher in einigen Stadtteilen sehr negativ aufgefasst werden, soll eine entsprechende Legitimation durch einen Ratsbeschluss erfolgen", sagt Schumacher: "Damit soll dokumentiert werden, dass die Politik bereit ist, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Konsolidierung des Haushalts geht." Zudem werde der Stadtverwaltung damit ein klarer Handlungsrahmen vorgegeben.

Um sicherzustellen, dass die Vorhaben allesamt weiter vorangetrieben werden, soll dem Fachausschuss künftig ein vierteljährlicher Statusbericht vorgelegt werden.

(wilp)
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