Grevenbroich Experte klärt über stachelige Flieger auf

Grevenbroich · Das Umweltzentrum "Schneckenhaus" informiert über Wespen, die jetzt besonders aktiv sind.

 Wespen und Hornissen sind in dieser Jahreszeit sehr aktiv.

Wespen und Hornissen sind in dieser Jahreszeit sehr aktiv.

Foto: Schneckenhaus

"Jetzt ist die Zeit, in der Wespen und Hornissen ganz besonders aktiv sind", erklärt Ralf Dietrich vom Umweltzentrum "Schneckenhaus". Und weil diese Flieger ein ziemlich schlechtes Image haben, der Umgang mit den gefürchteten Plagegeistern bei Einhaltung einiger Regeln aber reibungslos funktioniert, ist ein guter Zeitpunkt für einen Vortrag. "Keine Frage, (k)eine Plage?!", heißt er.

Dabei soll beiden Seiten Rechnung getragen werden. Auch ungeliebte Wespen und die gleichfalls verpönten Hornissen leisten ihre Beiträge in der Natur, wie der Umweltbeauftragte ausführt: Am Tag vertilgt ein durchschnittliches Hornissenvolk zum Beispiel ein halbes Kilo Insekten wie Fliegen, Mücken und Blattläuse. Auch als Bestäuber von Pflanzen sind sie im Einsatz. Untereinander übrigens vertragen sich beide Arten nur wenig.

"Wespen sind eigentlich friedlich", weiß Ralf Dietrich. "Aggressiv werden sie, wenn sie glauben, angegriffen zu werden." Gleiches gilt für die Hornissen, die ausschauen wie Wespen im Riesenformat - und als aussterbende Art auf der Roten Liste stehen, also streng geschützt werden. Wer sich eines Hornissennests entledigen will, darf das nicht auf eigene Faust tun, sondern muss den Fachmann um Hilfe bitten.

Beide Arten fühlen sich durch schnelle Bewegungen alarmiert, soll also ein unerwünschter Flattermann verscheucht werden, ist dafür eine quasi in Zeitlupe ausgeführte Bewegung geeignet. Dass sich die Plagegeister jetzt so gerne auf dem unabgedeckten Pflaumenkuchen oder dem mit süßen Getränken gefüllten Glas absetzen liegt daran, dass "die Natur inzwischen ziemlich abgeblüht ist", wie Norbert Wolf sagt, also nicht ausreichend Nahrung bietet. Wirksam ist, Torten abzudecken und Limonaden nie aus einer Büchse zu trinken, sondern die Flüssigkeit vorsichtig mit einem dünnen Strohhalm aufzusaugen. "Seit Jahren bieten wir individuelle Beratungen an", empfehlen Ralf Dietrich und Norbert Wolf die persönlichen Gespräche mit Haus- und Garteneigentümern. Um ein möglichst "konfliktfreies Nebeneinander" von Mensch und Wespe zu gewährleisten, wird nun der Bild-Vortrag angeboten. Darin werden Informationen über die Lebensweise heimischer Wespen- und Hornissenarten, ihre Bedeutung für die Umwelt sowie Tipps zu Schutz und den richtigen Umgang gegeben.

Als Referent konnte Thomas Krauß gewonnen werden, er ist Imker und Vorsitzender der Grevenbroicher Bienenzüchter. Der Vortrag beginnt am kommenden Donnerstag, 31. August, 18 Uhr, im "Schneckenhaus", Im Bend 10. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten (Telefon 02181 9199).

(NGZ)
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