Grevenbroich Erftverband erneuert seine Kläranlagen für drei Millionen
Grevenbroich · Der Erftverband hat die Heiztechnik auf seinen Kläranlagen in Noithausen und Wevelinghoven erneuert und energetisch modernisiert. Die Sanierung ist Teil eines großangelegten Erneuerungsprogramms - auf 19 seiner 37 Kläranlagen optimiert der Erftverband die Wärmeverteilung, in jede Anlage werden rund 150.000 Euro investiert. Die beiden Anlagen in Grevenbroich gehören wie die in Glehn und Rommerskirchen zu denen, bei denen der Umbau abgeschlossen ist.
Mit seinem Programm will der Verband mit Sitz in Bergheim künftig je nach Anlage zwischen 80 und 100 Prozent der Kosten für die Wärmeerzeugung einsparen - Energie, die sonst zugekauft werden müsste.
Die Heizenergie wird längst nicht nur für das Wohlbefinden der Mitarbeier benötigt: In den Faultürmen der Kläranlagen wandeln Bakterien den Faulschlamm in Gas, Wasser und Restschlamm um. "Der Faulschlamm wird gewärmt, damit die Bakterien ein Mileu vorfinden, in dem sie sich wohlfühlen und vermehren", erklärt René Düppen, Abteilungsleiter für Planung und Bau im Bereich der Abwassertechnik. Die "Wohlfühltemperatur" für die kleinen Helfer liegt bei etwa 35 Grad Celsius.
In Wevelinghoven hat der Erftverband unter anderem das Blockheizkraftwerk erneuert. "Mit dem Gas aus den Faultürmen betreiben wir das Kraftwerk, mit der dort erzeugten Wärme heizen wir wiederum den Faulschlamm", erläutert Düppen. Zudem würden im Jahr 720.000 Kilowattstunden Strom für den Betrieb der Kläranlage erzeugt. In Noithausen und auf anderen Anlagen wurden Heizkessel ausgetauscht. Im Zuge der Sanierung werden außerdem Brenner, raumlufttechnische Anlagen, Sanitärinstallationen und Heizungspumpen ausgewechselt, neue Leitungen und Warmwasserspeicher installiert und gedämmt. Zudem wird die Messwert- und Datenerfassung in die vorhandenen Prozessleitsysteme der Kläranlagen integriert. Hierzu werden neue programmierbare Steuerungen eingebaut. Alle diese Arbeiten erfolgen, wie der Verband betont, im laufenden Betrieb.
