Grevenbroich Energie-Pflanzen aus Grevenbroich treiben Biogasanlage an

Grevenbroich · Die "Durchwachsene Silphie" aus Grevenbroich treibt jetzt eine moderne Biogasanlage in Bergheim-Paffendorf mit an. Am Dienstag hat RWE dort gemeinsam mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel den Startschuss für den Betrieb gegeben.

 160.000 Silphie-Jungpflanzen hat RWE auf zwei Rekultivierungsflächen im Tagebau Garzweiler gesetzt.

160.000 Silphie-Jungpflanzen hat RWE auf zwei Rekultivierungsflächen im Tagebau Garzweiler gesetzt.

Foto: Linda Hammer

Für die Versorgung der Anlage wird ein Mix aus unterschiedlichen Rohstoffen aus der regionalen Landwirtschaft eingesetzt: Gras- und Maissilage zum Beispiel, Zuckerrüben, Luzerne, Grünroggen und landwirtschaftlicher Wirtschaftsdünger. Aber auch neue Energiepflanzen werden erprobt.

Die besagte "Silphie" zum Beispiel stammt gebürtig aus Nordamerika. Auf zwei Rekultivierungsflächen im Tagebau Garzweiler hat RWE 2013 insgesamt 160.000 Silphie-Jungpflanzen gesetzt. Der Ertrag wandert künftig nach Paffendorf. Insgesamt setzt die Anlage dort jährlich rund 55.000 Tonnen an nachwachsenden Rohstoffen ein.

"Die regionale Landwirtschaft ist seit vielen Jahren Gesprächs- und Geschäftspartner von RWE", sagt Josef-Albert Rath, Vorstandsvorsitzender des Maschinenring Neuss-Mönchengladbach/Gillbach. Bislang sei es dabei meistens um die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für den Tagebau und die Umsiedlung ganzer Betriebe gegangen. Durch die Inbetriebnahme der Biogasanlage in Neurath sei RWE erstmalig im größeren Stil als Nachfrager regionaler, landwirtschaftlicher Produkte aufgetreten. "Mit der nun anstehenden Rohstoff-Versorgung der Biogasanlage Paffendorf erreicht diese Nachfrage eine völlig neue Dimension", betont Rath.

Die Anlage in Paffendorf, in die 13 Millionen Euro investiert wurden, verfügt über eine Feuerungswärmeleistung von 7,4 Megawatt und ist darauf ausgelegt, stündlich bis zu 700 Kubikmeter Biogas zu produzieren. Das erzeugte Rohbiogas wird in der Anlage auf Erdgasqualität aufbereitet und als Biomethan in das Erdgasnetz der Thyssengas eingespeist. Es steht somit für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in der Region zur Verfügung. Das Biomethan, sagt RWE, könne zur Wärmeversorgung von umgerechnet rund 3.300 Haushalten jährlich oder zur Produktion von CO2-neutralem Strom genutzt werden.

"Ich freue mich, dass RWE gerade im Rheinischen Revier Alternativen zur fossilen Strom- und Wärmeerzeugung entwickelt", sagte Remmel bei der Eröffnung der Anlage. "Bioenergie, und insbesondere Biogas, ist speicherbar und daher flexibel und bedarfsorientiert einsetzbar. Aber sie muss in die Region passen, und das ist hier der Fall."

(NGZ)
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