Grevenbroich Endspurt für die Lindenhof-Sanierung

Grevenbroich · Ende Mai sollen die Bewohner wieder in ihr Seniorenzentrum zurückkehren. Das Haus war nach einer Brandstiftung unbewohnbar.

 Lindenhof-Leiterin Barbara Kremers-Gerads im renovierten Dachgeschoss des Hauses. Dort wurde im September 2015 der Brand gelegt.

Lindenhof-Leiterin Barbara Kremers-Gerads im renovierten Dachgeschoss des Hauses. Dort wurde im September 2015 der Brand gelegt.

Foto: L. Berns

Die Bauarbeiten im Lindenhof laufen auf Hochtouren, Ende Mai soll das Seniorenzentrum wieder seinen Betrieb aufnehmen, dann können die Bewohner - mehr als acht Monate nach dem Brand - wieder ins Haus zurückkehren. Für Samstagmorgen, 16. April, werden ihre Angehörigen ins Heim eingeladen, sie erhalten dann Informationen über den anstehenden Umzug. "Wir freuen uns, dass die Bewohner bald wieder in ihre alte Umgebung zurückkehren können", sagte gestern Kreisdirektor Dirk Brügge.

Anfang September 2015 musste das Altenheim mit 87 Bewohnern wegen eines Feuers komplett evakuiert werden. Ein damals 16-Jähriger hat die Brandstiftung gestanden. 160 Feuerwehrleute und Rettungssanitäter aus vielen Kommunen waren im Einsatz, zum Glück wurde kein Mensch verletzt. Die Senioren wurden noch am selben Tag auf Seniorenheime und das Krankenhaus verteilt. Der Lindenhof war nach dem Feuer unbewohnbar, der Komplex musste saniert werden.

Der Wiedereinzug verzögerte sich, nachdem im Haus Brandschutzmängel entdeckt wurden, die laut Kreis noch aus der Bau-Zeit vor rund 20 Jahren stammen. Die Versorgungsschächte entsprachen nicht den Brandschutzvorschriften, müssen umgebaut werden. Der Rhein-Kreis Neuss hatte das Seniorenzentrum vom insolvent gegangnen Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt übernommen.

Die Mängel brachten den Zeitplan für die Wiedereröffnung durcheinander. Zudem wird der gesamte Brandschutz auf den heutigen Stand gebracht. "Im Haus wird zurzeit eine neue Brandmeldeanlage installiert", erläutert Dirk Brügge. Außer den Rauchmeldern werden neue Brandschutztüren eingebaut und neue Lüfter installiert - insgesamt werden rund eine Million Euro in den Brandschutz investiert.

Aber auch andere Gewerke sind im Haus zurzeit aktiv, so laufen Arbeiten für die Elektroinstallation. Zum Teil wurden auch Räume gestrichen, "aber nur, wo es nötig war, die Bewohner sollen möglichst ihr vertrautes Umfeld vorfinden", betont Kreisdirektor Brügge.

Heimleiterin Barbara Kremers- Gerads hat bereits den Wiedereinzug der Senioren im Blick. "Die Menschen freuen sich auf die Rückkehr." Die Lindenhof-Bewohner leben zurzeit in fünf Seniorenzentrem - St. Barbara, Albert-Schweitzer-Haus, Lindencarré, St. Martinus und Bernardus - sowie im Kreiskrankenhaus. "Unsere Mitarbeiter bereiten sie in Gesprächen auf den Umzug vor", erzählt Kremers-Gerads. "Für den Umzug suchen wir Ehrenamtler, die beim Packen helfen, die Menschen begleiten und Möbelstücke tragen, die die Bewohner mitgenommen haben." Wer helfen möchte, kann sich unter der Rufnummer 02181 2340 melden.

Konzeptionelle Änderungen wird es zum Umzug im Seniorenzentrum nicht geben. Für die Zukunft prüft der Rhein-Kreis, die nicht mehr benötigte Küche in einen Trakt mit 16 bis 18 Tagespflegeplätzen umzubauen. Das warme Essen wird bereits seit längerem vom Seniorenhaus Korschenbroich angeliefert. Für die Zukunft ist geplant, dass die künftige zentrale Küche am Kreiskrankenhaus in Dormagen die Versorgung übernimmt.

(NGZ)
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