Grevenbroich Elephants laden Flüchtlinge zum Spiel ein

Grevenbroich · Mit Unterstützung von Sponsoren haben sich die Basketballer der Elephants eine Willkommensaktion ausgedacht: Sie laden 75 Flüchtlinge, die in der Notunterkunft Alte Feuerwache untergebracht sind, zum ersten Saison-Heimspiel ein.

Die Basketballer der "Elephants" setzen ein deutliches Zeichen: Refugees welcome. 75 Flüchtlinge aus der Notunterkunft in der Alten Feuerwache werden am Samstag, 12. September, beim ersten Heimspiel der neuen Saison in der Gustorfer Großsporthalle dabei sein. Elephants-Trainer Hartmut Oehmen freut sich auf den Besuch. "Wir sind ein weltoffener Verein und haben in der ersten Mannschaft selbst Spieler aus sechs Nationen - da versteht es sich von selbst, dass wir uns für Integration einsetzen und die Flüchtlinge willkommen heißen", betont er. Sie erhalten daher nicht nur Freikarten für das Spiel gegen die BG Dorsten, das um 19.30 Uhr beginnt. Es gibt zudem Willkommenspakete, in denen sich neben Snacks und Getränken auch Elephants-T-Shirts befinden. "Damit soll auch optisch auf der Tribüne klargestellt werden: Ihr gehört dazu", sagt Oehmen.

Entstanden ist die Idee während eines Sponsoring-Gesprächs mit der Firma "FWG-IHW technische Federn", die ihren Sitz im Industriegebiet-Ost hat. Deren Geschäftsführer Manfred Albrecht machte sich spontan dafür stark, etwas für die Flüchtlinge zu tun. "Er betonte, dass ,Sport verbindet' nicht nur ein Slogan sein dürfe", sagt Oehmen. Damit traf Albrecht bei den Elephants auf offene Ohren. Gemeinsam wurde eine Möglichkeit gesucht, ein Zeichen des Willkommens in der Schlossstadt zu setzen - und rasch die Idee mit dem Heimspiel-Besuch gefunden. Auch für die An- und Abreise der Flüchtlinge, die erst seit Kurzem in der Stadt sind und sich in Grevenbroich noch nicht so gut auskennen, ist gesorgt: Das Busunternehmen Fücker sorgt für den kostenfreien Transport, holt die Flüchtlinge an der Alten Feuerwache ab und bringt sie nach Spielende auch wieder dorthin.

Barbara Funken, Prokuristin bei "FWG-IHW technische Federn", hofft, dass die Flüchtlinge ihre Freude an dem Basketballspiel finden. "Unser Ziel ist es, ihnen nach allem, was sie erlebt haben, ein paar schöne Stunden zu bereiten", sagt sie. Die Einladung sei ein Versuch, ihnen zu helfen, den Kopf ein wenig freizukriegen und ihnen zu zeigen, dass sie sich in Grevenbroich nicht fremd fühlen müssen. "Sport verbindet bekanntlich - und dies wollen wir nutzen", sagt Funken.

Für die Elephants und ihre Partner ist es auch abseits der Aktion am kommenden Samstag selbstverständlich, sich für Integration zu engagieren. Ein Beispiel ist das Schul- und Jugendprojekt, das junge Talente an den Basketballsport heranführt. "Dort trainieren bereits regelmäßig zwei Flüchtlingskinder mit - unentgeltlich, versteht sich", sagt Hartmut Oehmen. Zudem gab's Unterstützung vom Sponsor, der eine entsprechende Ausrüstung fürs Basketballtraining stiftete. Betreut wird das Schulprojekt von Farid Sadek. Der 32-Jährige ist Diplom-Sportlehrer und als Aufbauspieler (Point Guard) bei den ersten Herren der Elephants in der 1. Regionalliga West aktiv. "Er spricht Arabisch - das ist bei der Integration natürlich von Vorteil", sagt Hartmut Oehmen.

Sprachbarrieren sollen auch beim Flüchtlingsbesuch zur Saison-Heimpremiere der Elephants gegen die BG Dorsten am kommenden Samstag kein Hindernis darstellen. "Auf der Tribüne werden Dolmetscher bei Fragen für sie da sein", betont Hartmut Oehmen. Zudem soll es vor Spielbeginn eine Begrüßung in mehreren Sprachen geben. Den Elephants und ihren Unterstützern sei es schließlich wichtig, dass sich die Flüchtlinge in der Großsporthalle rundum wohlfühlen können.

(NGZ)
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