Grevenbroich Einzelhändler bangen vor Ladendieben

Grevenbroich · Geschäftsleute in der City sind verunsichert, befürchten Ablenkungstricks von Dieben. Im Blumenladen an der Kölner Straße wurde wohl so Geld gestohlen. Händler berichten von ähnlichen Vorfällen, die ohne Beute ausgingen.

 Mitarbeiterin Ayse Kara (vorne) und Ladeninhaberin Gabrielle Wellenberg, wollen andere Einzelhändler aufmerksam machen.

Mitarbeiterin Ayse Kara (vorne) und Ladeninhaberin Gabrielle Wellenberg, wollen andere Einzelhändler aufmerksam machen.

Foto: ubg

Sicher fühlt sich Gabriele Wellenberg in ihrem Blumenladen in der Dunkelheit nicht mehr: Erst vor knapp sechs Wochen wurde Geld aus ihrer Kasse gestohlen. Am Montag fielen ihrer Angestellten zwei Männer auf, die sich verdächtig verhielten. "Gleiche Masche, gleiche Uhrzeit", sagt Wellenberg. In einem Facebook-Posting machte sie ihrem Ärger Luft, "um andere Geschäftsleute zu warnen".

Es war am Montag gegen Viertel nach fünf, Verkäuferin Ayse Kara bediente alleine im Laden, als ein Mann sie vor die Tür gebeten habe, um sich von ihr über die dort ausgestellten Pflanzen beraten zu lassen. "Er war gepflegt und nicht unsympathisch", erzählt sie. Trotzdem hatte Ayse Kara ein mulmiges Gefühl. Das liegt nicht zuletzt an der Vorgeschichte. Denn: Ende September wurde aus der Kasse des Blumenladens Geld gestohlen. Zuvor waren einer anderen Kollegin zwei Männer aufgefallen, die das Geschäft ohne etwas zu kaufen wieder verlassen haben, erzählt Ayse Kara. Später sei einer der beiden zurückgekommen, stellte Fragen zu einem Produkt. "In der Zeit ist wohl ein anderer unbemerkt durch die Tür gehuscht", vermutet Ayse Kara. Erst als ihre Kollegin den nächsten Kunden bediente, sei dieser aufgefallen, dass die Kasse leer war.

Jetzt, sechs Wochen später, eine ähnliche Situation, die Ayse Kara aufmerken ließ: Während sie im Gespräch mit dem Kunden ist, sieht sie einen anderen Mann den Laden betreten. Sie folgte ihm und fragte, ob sie ihm helfen könne. "Er hat sich wohl erschrocken und nach dem Preis von einem unserer Nikoläuse gefragt." Unabhängig voneinander hätten beide das Blumengeschäft in verschiedene Richtungen verlassen. "Zehn Minuten später habe ich sie nebeneinander den Weg entlang gehen sehen", erzählt Ayse Kara, die die Polizei verständigte.

Polizeisprecherin Diane Drawe bestätigt den Anruf: Als der Streifenwagen am Blumenladen eintraf, seien die Männer nicht mehr vor Ort gewesen. "Es gab keine Hinweise auf eine Straftat, eine Strafanzeige wurde nicht gestellt."

Anders jedoch beim ersten Mal: "Am Donnerstag, 28. September, wurde Geld aus einer nicht abgeschlossenen Kasse im Blumenladen entwendet", sagt sie, "die Beamten ermitteln wegen Diebstahl." Polizeisprecherin Diane Drawe rät, verdächtige Vorfälle der Polizei unter der 110 zu melden, "innerhalb von wenigen Minuten können wir vor Ort sein", sagt Drawe.

An jenem Tag hatte auch Ulrike Meisl in der Boutique ihrer Schwiegertochter Marie Meisl, die einige Meter weiter liegt, Auffälliges erlebt: Zwei Männer betraten die Boutique, "einer hat sich hier umgesehen", sagt die 67-Jährige und deutet in Nähe der Kassenattrappe. Der Zweite sei die Treppe ein Stück weit hinabgestiegen. Als sie fragte, ob sie ihnen helfen könne, hätten beide verneint und den Laden verlassen. Etwas später sei ein Junge in den Laden gekommen. Auf die Frage, ob er Hilfe brauche, sei auch er rasch gegangen. Da nichts geklaut wurde, habe sie den Vorfall nicht der Polizei gemeldet.

(ubg)
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