Prozess in Mönchengladbach Einbrecher präsentieren sich mit erbeuteten Geldscheinen

Grevenbroich · Im Gerichtssaal verfolgen die sechs Angeklagten ihren Prozess vor der Ersten Großen Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts emotionslos. Die Staatsanwältin wirft den 22, 26, 29, 31 und 40 Jahre alten Untersuchungshäftlingen schweren Bandendiebstahl und Wohnungseinbruchsdiebstahl in 18 Fällen vor. Laut Anklage sollen sie in 16 Orten zugeschlagen, darunter auch im Grevenbroicher Stadtgebiet.

Auf Videos, die am Montag im Gerichtssaal vorgeführt wurden, waren die Angeklagten zu sehen - offenbar im Kreis ihrer Familien. Am Tisch wurde gegessen, getrunken und offensichtlich gefeiert. Einer der Männer präsentierte sichtlich triumphierend mehrere Geldscheine in der Hand oder hielt sie sich lachend an die Stirn.

Weil die Einbrecherbande inzwischen gestanden hat, 2016 in der Region des Niederrheins in mehrere Einfamilienhäuser eingedrungen zu sein und laut Anklage Beute für 500.000 Euro gemacht haben soll, ist anzunehmen, dass die aus Serbien stammenden Männer auf den Videos gezeigt haben, wie sie sich mit ihrer Beute nahezu ekstatisch gefeiert haben.

Allerdings haben die Angeklagten nicht nur Geld gestohlen. Im Gerichtssaal wurden auch Zeugenaussagen von Einbruchsopfern verlesen, die nicht zum Prozess kommen konnten. Danach war klar, dass auch Schmuck, Elektronik, Handys und Markenkleidung erbeutet wurde. Außerdem wurde aus den verlesenen Aussagen eines Alsdorfers, eines Hückelhoveners und einer Frau aus Geilenkirchen bekannt, dass die Angeklagten auf ihren Diebstahlszügen auch erhebliche Gebäudeschäden hinterlassen hatten. Meistens drangen sie durch Terrassentüren in die Häuser ein und brachen dabei Türen und Fester auf.

Am Montag wurden auch noch Ergebnisse von Durchsuchungen im Gerichtssaal bekanntgegeben. So wurden in Wohnungen von Verwandten der Angeklagten Schmuck und Handys gefunden, offenbar Teile der Beute. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Insgesamt sind zehn Gerichtstermine geplant.

(kru)
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