Grevenbroich Ein Farbkonzept für Grevenbroich

Grevenbroich · Der Kunstverein möchte eine "Farbidentität" für die Stadt entwickeln. Ziel ist es, die Besonderheiten Grevenbroichs hervorzuheben und die Stadt attraktiver zu machen. Geplant ist eine Kooperation mit den weiterführenden Schulen.

 Mit farbigen Fahnen sollen die Schüler - hier eine Klasse der Gesamtschule II bei einem Schulprojekt - ausdrücken, was sie mit Grevenbroich verbinden.

Mit farbigen Fahnen sollen die Schüler - hier eine Klasse der Gesamtschule II bei einem Schulprojekt - ausdrücken, was sie mit Grevenbroich verbinden.

Foto: m. Friedrich

Der Kunstverein möchte der Stadt mit einem eigenständigen Farbkonzept eine neue Identität verleihen. Vorsitzender Hans-Rainer Willmen kündigt an, mit dem Projekt werde nach den Sommerferien begonnen. Bei der Entwicklung des Farbkonzepts sollen die weiterführenden Schulen mit ins Boot geholt werden. Diese Idee reifte bei einem Treffen zwischen Willmen und dem Künstler und Lehrer Michael Friedrich, der an der Gesamtschule II, die in Zukunft Wilhelm-Humboldt-Gesamtschule heißt, unterrichtet. "Schulleiter Peter Jigalin hatte mir von Michael Friedrichs Arbeit erzählt", sagt Willmen. Am Rande einer Ausstellung lernte er den 59-Jährigen dann kennen.

Grevenbroich: Ein Farbkonzept für Grevenbroich
Foto: Georg Salzburg

Schnell war klar: Die Ideen von Michael Friedrich passen perfekt zum angestrebten Projekt des Kunstvereins. "Jede Stadt hat ein Logo, ein Wappen, einen Briefkopf. Dabei lässt sich das, was eine Stadt ausmacht, auch wunderbar in einer wiederkehrenden Farbgestaltung künstlerisch ausdrücken", sagt Friedrich. So, wie sich ein Designer Gedanken über die Farbgestaltung seiner Objekte mache, könne auch bei der Stadtgestaltung verfahren werden.

Ziel des Farbkonzepts ist es, die Besonderheiten Grevenbroichs mit einer Farbidentität hervorzuheben und die Stadt attraktiver zu machen. Die Idee dazu stammt von Innenarchitekt und Kunstvereinsmitglied Franz-Reiner Corsten.

Zunächst gilt es aber, die passenden Farben für die Schlossstadt zu finden. Dabei sollen die Schüler entscheidend mitwirken. Michael Friedrich möchte dabei auf einem Projekt aufbauen, das er vor den Sommerferien mit seinen Schülern durchführte. Zum Motto "Linie der Poesie" gestalteten sie bunte Fahnen, die sie von ihrer Schule in Orken zum demnächst zweiten Schulstandort an der Parkstraße trugen. Eine Idee, die Willmen gefiel - und die nun modifiziert und schulübergreifend aufgegriffen werden soll.

Michael Friedrich stellte im Gespräch mit Hans-Rainer Willmen eine "Projektskizze" vor. "Ziel ist es, alle weiterführenden Schulen in der Stadt bei der Entwicklung einer Farbidentität für Grevenbroich einzubeziehen", sagt Friedrich. "Schließlich geht es auch um ein Wir-Gefühl." Konzipiert ist die Projektskizze für das siebte Schuljahr.

Mit farblich gestalteten Fahnen sollen die in der Regel zwischen zwölf und 13 Jahre alten Jugendlichen zeigen, was sie mit der Schlossstadt verbinden. Machen alle Schulen mit, könnte es einen großen Fundus geben. "Nach meinen Berechnungen müsste es im kommenden Schuljahr rund 600 Siebtklässler im Stadtgebiet geben", sagt Friedrich. "Bei unserem Schulprojekt vor den Ferien haben stets vier Schüler eine Fahne entwickelt. Wenn alle 600 Siebtklässler in Grevenbroich mitmachen, hätten wir am Ende 150 Fahnen."

Die "Farbfahnen" sollen bis Mai 2016 fertig sein und an ausgewählten Stellen im Stadtgebiet angebracht werden. Die Aktion soll dabei den Startschuss für das geplante Farbkonzept des Kunstvereins markieren. Zugleich sollen die Bürger an die Idee des Farbkonzepts herangeführt werden. "Die Schüler sollen daher auch erklären, weshalb sie sich für diese oder jene Farbe entschieden haben - und den künstlerischen Ansatz begreifbar machen", sagt Friedrich.

(NGZ)
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