Grevenbroich Ehrenamtler helfen Flüchtlingen

Grevenbroich · Landrat lobt Unterstützung in Notunterkunft: "Überwältigendes Engagement."

 Helfer bei der Essensausgabe für Flüchtlinge: (v.l.) Bettina Wolff, Wieslaw Macyjaszczyk, Sebastian Koch, Ellen Lieven und Helene Wolff.

Helfer bei der Essensausgabe für Flüchtlinge: (v.l.) Bettina Wolff, Wieslaw Macyjaszczyk, Sebastian Koch, Ellen Lieven und Helene Wolff.

Foto: Rhein-Kreis

Nach und nach strömen 170 Flüchtlinge, die in der Notunterkunft im Berufsbildungszentrum (BBZ) untergebracht sind, in die provisorische Kantine. Fünf Helfer teilen Gemüsegratin, Geflügelspieße und frischen Salat aus. Sie alle gehören dem Netzwerk Flüchtlingshilfe Grevenbroich an.

"Das ehrenamtliche Engagement für Flüchtlinge ist überwältigend groß", lobt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Unterstützung. "Viele Freiwillige tragen zusammen mit unseren Kreismitarbeitern zu einem reibungslosen Tagesablauf bei." Der Kreis hat in der BBZ-Turnhalle Platz für bis zu 300 Flüchtlinge geschaffen; dort kommen die Menschen aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, dem Iran oder Irak an, sie werden registriert, untersucht und nach meist wenigen Tagen an andere Kommunen weiterverteilt.

Bereits seit Wochen bieten Absolventen der Erzieher- und Kinderpflegerausbildung des BBZ eine Kinderbetreuung an. Schüler und Lehrer des Pascal-Gymnasiums organisieren für junge Leute einen Jugendtreff; darüber hinaus laden Ehrenamtler alle Flüchtlinge sonntags zu Kaffee und Kuchen ein. Für weitere Abwechslung sorgt die Initiative "Recht auf Spiel" mit Ausflügen - in dieser Woche ging's zum Beispiel ins Wildfreigehege im Bend.

Benjamin Josephs, Flüchtlingsbeauftragter des Kreises, schildert, warum die vielen Ehrenamtler unverzichtbar sind: "So können wir unsere Mitarbeiter für andere Aufgaben einteilen - vom Bettenbeziehen bis zur Aufnahme der Neuankömmlinge." Während Petra Paust-Fischer aus der Kämmerei mittags die Getränke zum Essen ausgibt, sorgen Birte Hüttemann vom Katasteramt und Sabrina Bley vom Schulsozialarbeiter-Team dafür, dass alle neu eingetroffenen Flüchtlinge einen Transfer zum Röntgentermin im Krankenhaus bekommen.

Sichtlich Spaß macht die Arbeit den Mitarbeitern des Netzwerks auch nach einer anstrengenden Schicht in der Essensausgabe. Vertreten sind alle Generationen - vom Abiturienten bis zur Rentnerin. Sebastian Koch schloss sich spontan dem Team an: "Ich habe sowieso Zeit", berichtet der Grevenbroicher, der im Sommer sein Abi ablegte und demnächst einen Australien-Aufenthalt plant. Ebenso wie die Rentner Wieslaw Macyjaszczyk und Ellen Lieven hilft er mehrmals pro Woche in der Kantine.

(NGZ)
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