Grevenbroich Die Leichtigkeit des Tanzes in Bildern ausgedrückt

Grevenbroich · Ihre Ausstellung, die am Sonntag in der Versandhalle auf der Stadtparkinsel eröffnet wurde, versteht Claudine Oliviero als Hommage an alle Tänzerinnen und Tänzer. Und tatsächlich haben alle rund 30 Exponate mit diesem Thema zu tun; die Auswahl sei ihr schwergefallen - kein Wunder, besteht dieser Zyklus doch aus mehr als 150 Bildern. Zur Eröffnung begeisterten die Koreanerin Hyun Jin Lim und die Italienerin Roberta Storelli mit ihrer Tanzperformance.

Der Mensch, genauer gesagt der Mensch in Bewegung, gibt den Ton an bei der Wahldüsseldorferin, die 1951 in Frankreich geboren wurde. Claudine Oliviero, die unter anderem an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hatte, hat immer schon gerne in Zyklen gearbeitet - besondere Beachtung schenkte sie dabei den Elementen Luft, Feuer und Wasser. Und der Kosmos hat für sie mit Geometrie zu tun, so wie es bereits Leonardo da Vinci erkannt hatte. "Jeder Tänzer bewegt sich in einer fiktiven geometrischen Form", erklärt die Künstlerin.

Somit wird auch verständlich, warum ihre Bilder geprägt sind von geometrischen Formen - Formen, die an den Kubismus erinnern. Claudine Oliviero, die sich immer schon für den Tanz begeistert hat, versteht es, die faszinierende Leichtigkeit der Tänzerinnen und Tänzer rüberzubringen. Deren Körper sind auf das Wesentliche reduziert. Die Farben hat sie so leicht aufgetragen, dass die unteren Schichten durchschimmern. Sie trägt zuerst eine Schicht Acrylfarbe auf, die letzte Schicht besteht aus Ölfarbe - das gilt für die Großformate auf Leinwand.

Oliviero zeigt aber auch Zeichnungen und Collagen. Die Papierarbeiten bauen auf einem leichten Grauton auf, weil der Künstlerin die Acrylfarbe sonst zu grell, zu aggressiv vorkommen würde. Zeichnungen und Drucke runden die Ausstellung ab. Eine Zeichnung heißt "Die Nacktheit der Tänzerin": Sie tanzt wie befreit auf, nachdem sie sich von der sie einengenden Kleidung befreit hat. Dickeres Papier verwendet Claudine Oliviero für ihre Collagen. Mitunter fügt sie vier Tanzende so zusammen, dass eine ganz neue Form daraus entsteht.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Mai geöffnet, jeweils samstags und sonntags von 13.30 bis 18 Uhr. Anlässlich der Finissage am 22. Mai kann man mit der Künstlerin von 14 bis 18 Uhr ins Gespräch kommen.

(barni)
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