Grevenbroich Der Planungs-Chef verlässt das Rathaus

Grevenbroich · Werner Hoffmann (65) wird heute aus seinem Dienst verabschiedet. Als Technischer Beigeordneter hat er 24 Jahre lang maßgeblich die Entwicklung Grevenbroichs geprägt - von der Gartenschau bis zum Wohngebiet "Neu-Kapellen".

Auf der Einladung für die Abschiedsfeier sind die wichtigsten Gebäude der Stadt skizziert - darüber ragen zwei gelbe Baukräne. Sie stehen als Symbol für einen großen Teil des beruflichen Lebens von Werner Hoffmann (65). Denn als Technischer Beigeordneter und Planungsdezernent hat er seit 1991 maßgeblich die Gestaltung Grevenbroichs geprägt. Heute wird er offiziell den Ruhestand antreten, 24 Jahre nachdem er sein Büro im Planungsdezernat der Stadt bezog.

Was hat der Mann in dieser Zeit nicht alles bewegt: Gartenschau und City-Umbau trugen ebenfalls seine Handschrift wie neue Wohn- und Gewerbegebiete. Er trieb die Bahnhofs-Sanierung voran, kümmerte sich um Parkplätze und Radwege, führte das Stadtbus-System ein und baute Tunnel, damit niemand mehr vor den Schranken warten musste. Nur wenige von vielen Beispielen, die heute selbstverständlich sind und hinter denen der Name Hoffmann steht. "Na ja, ich hatte ja auch ein gutes Team an meiner Seite", gibt er sich bescheiden.

Werner Hoffmann kennt sich aus in seinem Metier. Er hat ein Studium zum Vermessungsingenieur absolviert und war für Planung und Bau bei der Rheinischen Bahngesellschaft zuständig. Es war politisch nicht ganz unumstritten, als Bürgermeister Hans Gottfried Bernrath (SPD) ihn Anfang der 90er Jahre als Technischen Beigeordneten vorschlug - denn der gebürtige Düsseldorfer führte seinerzeit die SPD-Fraktion im Grevenbroicher Stadtrat an. Dass hier aber mehr als nur Pöstchen zuschieben im Spiel war, zeigte sich bei der ersten Wiederwahl des Technischen Beigeordneten: "Die erfolgte einstimmig", erinnert sich Werner Hoffmann, der unter der Regie von fünf Bürgermeistern arbeitete. Seine Kompetenz war fraktionsübergreifend unbestritten, denn Hoffmann war an der Sache orientiert, nicht an Parteigrenzen. "Ein Projekt darf nicht an Farben scheitern", sagt er.

Zu seinen "glücklichsten beruflichen Momenten" zählt die Eröffnung der Landesgartenschau, die mit dem Innenstadtumbau einher ging. "Damit hat Grevenbroich den Schritt in die Zukunft bewältigt", ist er sich sicher. Das grüne Gelände rund um die City liegt Hoffmann am Herzen - und daher appelliert er an seinen Nachfolger, die Parks nicht nur zu hüten, sondern sie auch weiterzuentwickeln. "Das hilft der Stadt", meint der 65-Jährige.

Dass es wieder einen Technischen Beigeordneten im Rathaus geben muss, davon ist Werner Hoffmann überzeugt: "Gerade was das große Thema Strukturwandel betrifft, ist Kompetenz gefragt. Um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, braucht die Stadt jemanden, der fachlich versiert ist und ein Fingerspitzengefühl für Bürger und Politiker hat", meint er. Was Hoffmann seinem Nachfolger mit auf den Weg gibt: Er muss zusätzliche Wohn- und Gewerbegebiete entwickeln, die Ortsumgehung von Allrath (B59) vorantreiben und das Radwegenetz weiter ausbauen.

Letzteres sagt Werner Hoffmann nicht ganz uneigennützig. Denn in der Freizeit, die nun vor ihm liegt, will er verstärkt aufs Rad steigen - und die Früchte seiner Arbeit vom Sattel aus genießen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort