Grevenbroich Der Grevenbroicher Weihnachtsapfel bleibt bis Januar knackig

Grevenbroich · Die Schlossstadt ist Pomologen und Apfel-Freunden in der ganzen Republik ein Begriff - schließlich gilt Grevenbroich auch als "Bundeshauptstadt des Apfels", weil sich hier einst mehrere Pomologen der Züchtung neuer Sorten verschrieben haben. Über Jahre hinweg galten viele dieser "alten Sorten" als vergessen, doch jetzt werden sie allmählich wieder heimisch. Das ist dem Einsatz von Pomologen wie Wolfgang Rieve zu verdanken: Gemeinsam mit anderen Obst-Fans pflanzt er seltene Sorten neu an und informiert etwa beim Grevenbroicher Apfeltag. Doch: Welche in Grevenbroich erfundene Sorte ist die beste für Weihnachten?

 Knackig und rot schimmernd: der rote Berlepsch.

Knackig und rot schimmernd: der rote Berlepsch.

Foto: M. Reuter

Wolfgang Rieve nennt gleich zwei Äpfel, die sich gut eignen, um sie in der Weihnachtszeit zu genießen: den Berlepsch und die Von-Zuccalmaglio-Renette. "Beide Äpfel zeichnen sich durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Süße und Säure aus, werden oft auch von Menschen vertragen, die eigentlich allergisch auf Äpfel reagieren und halten sich bei richtiger Lagerung bis Januar", lautet Rieves Expertise.

Der 83-Jährige hat sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiv mit den Sorten auseinandergesetzt, die im 19. Jahrhundert von Diedrich Uhlhorn und anderen gezüchtet worden sind. Er gibt zu: "Die Sorten sind selten zu bekommen. Im Supermarkt werden sie kaum angeboten; auf Streuobstwiesen in Grevenbroich etwa sind die Sorten schon häufiger zu finden." Ein Hoffnungsschimmer: Die Naturfreunde haben in den vergangenen Jahren dutzende neue Bäume gepflanzt, die künftig Früchte der "alten Sorten" tragen dürften. "Zu Weihnachten bieten sich Berlepsch und Von-Zuccalmaglio-Renette unter anderem für einen süßen Nachtisch an. Man kann sie zerkleinern, kochen und in einen Pudding mischen", nennt Rieve ein Beispiel. Aufgrund der Säure eigneten sich andere Sorten eher, um sie etwa in der Weihnachtsgans mitzukochen oder im Rotkohl. "Die Grevenbroicher Äpfel eignen sich dafür sehr gut für den Verzehr zwischendurch", erzählt Rieve.

Der Bedburger hat Tipps für diejenigen, die eine alte Apfelsorte zum Beispiel beim Grevenbroicher Apfeltag gekauft haben und sie möglichst lange genießen möchten: "Wer sie bis Januar essen möchte, sollte jeden Apfel einzeln zum Schutz und zur Polsterung in ein Küchentuch einwickeln und sie gut geschützt im Kühlschrank lagern. So bleiben die Äpfel lange knackig."

(cka)
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