Grevenbroich Demografie: Wo die Stadt handeln soll

Grevenbroich · Das Eckpunktepapier des Arbeitskreises Demografie soll helfen, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Zu acht Themenschwerpunkten werden Vorschläge gemacht - und zum Teil kühne Ziele formuliert.

Grevenbroich: Demografie: Wo die Stadt handeln soll
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Der Arbeitskreis Demografie hat sein Eckpunktepapier zum demografischen Wandel vorgelegt. Die Ratsherrn Rolf Göckmann (ABG) und Steffen Büttgenbach (FDP) stellten die Ergebnisse jetzt im Bernardussaal vor. Allerdings handelt es sich lediglich um Zielsetzungen. Wie diese konkret erreicht und umgesetzt werden sollen, muss nun in einem zweiten Schritt erarbeitet werden. Dabei sollen auch die Bürger beteiligt werden, noch gibt es aber keinen Termin für ein Auftakttreffen. Der Arbeitskreis Demografie hat acht Themenfelder betrachtet.

Mobilität und Verkehr Laut Gemeindemodellrechnung des Statistischen Landesamtes wird 2020 fast jeder fünfte Grevenbroicher 65 Jahre und älter sein, 2030 sind es bereits mehr als 25 Prozent. Für die Zukunft der Stadtteile wird eine gute Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an Bedeutung gewinnen. "Zum einen sollen mit den Bürgern alternative Fortbewegungskonzepte entwickelt werden", sagt Göckmann. Carsharing-Konzepte sowie die Einführung eines Bürgerbusses sollen diskutiert werden. Zum anderen soll auf elektrische Mobilität gesetzt und der flächendeckende Ausbau von Ladestationen für E-Bikes vorangetrieben werden.

Wohnen Die Politiker möchten nicht nur generationsübergreifende Wohnformen fördern, sondern verstärkt junge Familien in die Stadt holen. Genannt wird der von der FDP ins Spiel gebrachte Begriff der "Pendlerstadt". Allerdings muss die Stadt dafür vernünftige Rahmenbedingungen schaffen. Laut einer Erhebung des Bundes der Steuerzahler liegt Grevenbroich bei den Kita-Gebühren in NRW bereits in der Spitzengruppe - und möchte ab 2016 jährlich weitere 100 000 Euro in diesem Bereich generieren. Die Beitragsstruktur soll entsprechend angepasst werden.

Soziale Infrastruktur Geplant ist unter anderem der Aufbau eines Pflegenetzwerks, gleiches gilt für Seniorennetzwerke. "Zudem soll auch älteren, armen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden", betont Göckmann.

Bildung Das Wissen älterer Bürger soll verstärkt genutzt werden. Ziel ist ein Netzwerk von "Seniorpaten" in Kitas und Schulen. Die Grundschulversorgung soll möglichst dezentral gehalten und die Digitalisierung in Schulen vorangetrieben werden. Kühnes Fernziel: Grevenbroich soll Teilstandort einer Hochschule werden. Entsprechende Gespräche sollen geführt werden.

Arbeit und Wirtschaft Es sollen neue Gewerbegebiete mit moderner Infrastruktur entwickelt werden. "Die Gewerbesteuereinnahmen müssen auf eine solidere Basis gestellt werden", sagt Steffen Büttgenbach. "Dazu bedarf es einer aktiven Wirtschaftsförderung."

Technische Infrastruktur Es soll ein Konzept für den Umbau der Umlagesysteme für den Gebührenhaushalt erstellt werden. Und der bereits angeschobene Breitband-Ausbau für schnelles Internet soll vorangetrieben werden.

Integration Migranten sollen umfassende Hilfestellung erhalten - unter Einbeziehung der in Grevenbroich ansässigen Kulturvereine.

Kultur Das Angebot soll gefördert werden - auch in Kooperation mit den Nachbarkommunen.

(NGZ)
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