Grevenbroich Das Rote Kreuz sucht Seniorenbegleiter

Grevenbroich · In einem Kurs, der Interessierte zu ehrenamtlichen Seniorenbegleitern qualifiziert, sind noch Plätze frei. Die Helfer sollen den alten Menschen helfen, wieder mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und Kontakte zu haben.

 Der Qualifizierungs-Kurs mit Basis-und Aufbaumodul wird in dieser Kombination zum ersten Mal angeboten, berichtet Anja Peltzer. Andere Schulungen, etwa zum Demenzbegleiter, gibt es ebenfalls beim DRK.

Der Qualifizierungs-Kurs mit Basis-und Aufbaumodul wird in dieser Kombination zum ersten Mal angeboten, berichtet Anja Peltzer. Andere Schulungen, etwa zum Demenzbegleiter, gibt es ebenfalls beim DRK.

Foto: Lothar Berns

Die Tage werden kürzer, die Abende länger und damit beginnt für viele Menschen die gemütliche Jahreszeit. Nachmittage werden mit geselligem Kaffeetrinken gefüllt, abends holt so manch einer gern ein Gesellschaftsspiel aus dem Schrank. Was aber ist mit denjenigen, die allein sind oder wegen Einschränkungen nicht an Veranstaltungen teilnehmen können? Für sie können die Tage sehr lang und einsam werden. Häufig sind ältere Menschen davon betroffen.

Abhilfe schaffen möchte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) das jetzt ehrenamtliche Helfer sucht, die sich zum Seniorenbegleiter ausbilden lassen möchten. In einem Kursus, der am 24. November startet, können sich Interessierte qualifizieren lassen. Eine Kooperation besteht dabei unter anderem mit den "Helfenden Händen" aus Jüchen. Im Basismodul, so erklärt Anja Peltzer vom DRK, können die Ehrenamtler die Grundlagen erlernen. Dabei geht es unter anderem um den Umgang mit Konflikten und Rückzugsverhalten seitens der Senioren oder um den Umgang mit Gefühlen wie Trauer, Wut und Scham. Da der Kursus im Rahmen eines Projekts zum Thema Altersarmut veranstaltet wird, wird aber beispielsweise auch über die Grundlagen und Entstehung von Altersarmut gesprochen.

Teilnehmen kann jeder, der sich ehrenamtlich für Senioren engagieren möchte, betont die Diplom-Sozialpädagogin Peltzer. Das Basismodul ist kostenfrei und es gibt auch im Anschluss keine Verpflichtung, beispielsweise mindestens einmal im Monat aktiv zu werden. Jeder könne sich mit dem einbringen, worin er gut ist, so Peltzer. Möglichkeiten seien etwa Spielenachmittage oder Bastelangebote für Gruppen, für die das DRK dann auch Räume zur Verfügung stellen kann. Gerne dürfen es aber auch Besuche von einzelnen Senioren sein, die nicht mehr so mobil sind oder die Unterstützung bei Behördengängen.

"Wichtig ist, dass es Kontakt gibt", stellt Peltzer heraus. Viele Senioren freuten sich, wenn einfach jemand da sei und zuhöre. "Die Ehrenamtler sollen sich sicher fühlen in der Begleitung von Menschen", fasst sie das Ziel des Kurses zusammen. Gleichzeitig sei es auch wichtig, dass die ehrenamtlichen Helfer lernen, Grenzen zu setzen und sich selbst auch etwas Gutes zu tun. "Manche Dinge können einem sehr nahe gehen", weiß Peltzer. In Krisensituationen können aber auch Fachkräfte helfend zur Seite stehen.

Keine Rolle spielen für die Seniorenbegleiter die Bereiche Pflege oder medizinische Versorgung. Sie sollen für schöne Momente sorgen und im Idealfall Hilfe zur Selbsthilfe leisten, so dass die Senioren ein eigenes soziales Netz aufbauen, auf das sie zurückgreifen können. Den Kontakt vermittelt das DRK, die Senioren sind den Mitarbeitern bekannt über Einrichtungen wie betreutes Wohnen oder Pflegedienste. Offene Gruppenangebote wie das Frühstück des DRK bieten Senioren, die sich zurückgezogen haben, die Chance, in Kontakt zu kommen. Die Begleitung durch einen Ehrenamtler ist dann der nächste Schritt. "Die Senioren sollen Gestalter ihres Lebens bleiben", fasst Peltzer zusammen, die Begleiter können sie dabei unterstützen.

(NGZ)
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