Fabio Fusaro Und Marc Krause "Das FSJ hilft bei der Berufsorientierung"

Grevenbroich · Immer mehr Schulabgänger entschieden sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Einer von ihnen ist Fabio Fusaro. Der 19-Jährige startet jetzt ins FSJ beim SV Glehn und folgt auf Marc Krause. Was den Sportler erwartet und welche Vorteile das FSJ bietet.

 Das Kicken ist ihre große Leidenschaft: Fabio Fusaro (l.) startet jetzt ins Freiwillige Soziale Jahr beim SV Glehn und löst seinen Vorgänger Marc Krause (r.) ab. SV-Jugendleiter Norbert Jurczyk koordiniert den Zeitraum.

Das Kicken ist ihre große Leidenschaft: Fabio Fusaro (l.) startet jetzt ins Freiwillige Soziale Jahr beim SV Glehn und löst seinen Vorgänger Marc Krause (r.) ab. SV-Jugendleiter Norbert Jurczyk koordiniert den Zeitraum.

Foto: lothar berns

glehn Seit sechs Jahren haben Jugendliche die Möglichkeit, beim SV Glehn ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren. Die Absolventen unterstützen die Ehrenamtler des Vereins und trainieren neben verschiedenen Fußballmannschaften auch Grundschüler. "Der große Vorteil ist, dass die FSJler zu Zeiten verfügbar sind, an denen wir Ehrenamtler nicht können", sagt Koordinator Norbert Jurczyk, der von einem "Mehrwert für den Verein" und einer "Win-Win-Situation" für alle Seiten spricht. Denn: Nicht nur der verein profitiert. Beim FSJ können sich die Absolventen fortbilden, neue soziale Kompetenzen erlangen und sich beruflich orientieren. Der 19-jährige Fabio Fusaro startet jetzt ins FSJ.

Herr Fusaro, warum haben Sie sich dazu entschieden, beim SV Glehn ein FSJ zu absolvieren?

Fabio Fusaro Ich möchte die Zeit in erster Linie dazu nutzen, mich beruflich zu orientieren. Ich könnte mir gut vorstellen, später zum Beispiel auf Lehramt zu studieren. Ganz sicher bin ich mir da aber noch nicht. Außerdem bin ich gerne sportlich aktiv und arbeite gerne mit Kindern zusammen.

Welche Erwartungen haben Sie an die bevorstehenden zehn Monate?

Fabio Fusaro Ich erwarte viele neue Herausforderungen. Ich konnte in meinen ersten Tagen schon einige Bereiche kennenlernen - zum Beispiel die Mannschaften, die ich im Fußball trainiere. Manche Mannschaften werden mich in den nächsten Monaten sicher stark fordern. Ich freue mich genauso darauf wie auf die Arbeit mit den Kindern der Grundschule, mit der der SV Glehn kooperiert. Dort werde ich die Lehrer beim Sportunterricht und später auch beim Schwimmsport unterstützen. Mich erwarten auch administrative Aufgaben wie etwa die Pflege der Vereins-Homepage.

Herr Krause, Sie haben das FSJ gerade abgeschlossen. Sind Fabio Fusaros Vorstellungen realistisch?

Marc Krause Auf jeden Fall. Es wird keineswegs langweilig. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viel gelernt - vor allem im Umgang mit Kindern. Manche musste ich ein bisschen bremsen, andere aus der Reserve locken. Die Bambinis muss man in ihrer unbändigen Euphorie manchmal zurück in geordnete Bahnen lenken. Motivierend sind vor allem die Erfolgserlebnisse zwischendurch. Im Schwimmunterricht war ich den Grundschullehrern eine große Hilfe. Später haben alle Kinder die Prüfung fürs Seepferdchen bestanden.

Welche Fähigkeiten sollten FSJ-Absolventen mitbringen?

Marc Krause Ganz wichtig ist die Bereitschaft, sich sportlich zu betätigen. Auch Fußballkenntnisse sind von Vorteil. Außerdem müssen Absolventen kommunikativ sein und auch auf Eltern zugehen können.

Herr Fusaro, Sie sind bis kurz vor den Sommerferien noch selbst zur Schule gegangen und haben Ihr Abitur gemacht. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag jetzt aus?

Fabio Fusaro Ich bin 39 Stunden pro Woche mit dem FSJ beschäftigt. Mein Tag beginnt meist gegen 8 Uhr mit dem Schulunterricht. Fünf bis sechs Schulstunden unterstütze ich die Sportlehrer der Grundschule, dann trainiere ich verschiedene Mannschaften beim SV. Von den Mini-Bambinis bis hin zur C-Jugend. Ab September kommt noch eine Mädchen-Fußball-AG dazu.

Klingt anstrengend.

Fabio Fusaro Es erfüllt mich. Ich bin schließlich selbst Sportler und spiele fast alle Ballsportarten gerne.

Herr Krause, wie lautet Ihr Fazit?

Marc Krause Das FSJ hat mir geholfen, mich zu orientieren. Ich strebe jetzt eine Ausbildung zum Erzieher an, weil ich gemerkt habe, dass mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am meisten Spaß macht.

CHRISTIAN KANDZORRA FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort