Grevenbroich CDU fordert mehr Kitas in der Stadt

Grevenbroich · Keine weiteren Container-Lösungen mehr: Verwaltung soll kurzfristig den Bedarf an Neu- und Anbauten prüfen.

Die Stadt kämpft gegen den Mangel an Betreuungsplätzen für Kinder unter und über drei Jahren. Als Sofortmaßnahme wurden vier zusätzliche Gruppen in Barrenstein, Langwaden und Frimmersdorf beschlossen, zudem sind Großtagespflegestellen eingerichtet worden. "Doch das reicht nicht aus", sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Maßnahmen wie diese würden zwar die Ausgangslage verbessern, doch der Gesamtbedarf werde damit nicht gedeckt. "Daher müssen Neubauten geschaffen werden", betont Kaiser. Das hat die Union jetzt in einem Antrag für die nächste Ratssitzung gefordert.

Ein Projekt ist bereits in der Planung: Am Böhnerfeld in Wevelinghoven soll - vor allem mit Blick auf das geplante Neubaugebiet "An Mevissen" - eine neue Kita entstehen. "Das unterstützen wir", sagt der CDU-Chef. "Dort muss zeitnah eine Einrichtung entstehen, die Platz für vier oder fünf Gruppen bietet." Da ein Neubau alleine aber nur so etwas wie ein Tropfen auf dem heißen Stein sei, müssten weitere Betreuungsplätze im Stadtgebiet eingerichtet werden.

"Und damit meinen wir keine Container-Lösungen", stellt Kaiser klar. Die Forderung der Christdemokraten: Die Verwaltung soll kurzfristig ermitteln, in welchen Stadtteilen es Bedarf an Neu- oder Erweiterungsbauten gibt, damit nachgesteuert werden kann. "Da dringender Handlungsbedarf besteht, erwarten wir schnelle Antworten aus dem Rathaus - etwa zu Größenordnungen, Realisierungszeiträumen und möglichen Kosten", sagt Kaiser. Vorrangig sollten die bekannten Brennpunkte in den Fokus genommen werden - etwa Kapellen.

Das aktuelle Verfahren zum Kita-Jahr 2018/19 zeigt, dass längst nicht alle angemeldeten Kinder berücksichtigt werden konnten. Dies betrifft vor allem die Zweijährigen sowie die Kinder, die ab September drei Jahre alt werden. Genaue Bedarfszahlen werden derzeit von der Stadtverwaltung und dem Gutachterbüro "Lexis und Garbe" ermittelt.

Hinzu kommt: "Die Stadtplanung rechnet mit mehr als 500 fertiggestellten Wohneinheiten, die in verschiedenen Baugebieten innerhalb der nächsten fünf Jahre entstehen sollen", sagt Kaiser. "Das alleine ergibt schon einen weiteren Bedarf an mindestens 80 Plätzen für Kinder im Alter von über drei Jahren."

Da die Nachfrage auch bei den Zweijährigen steigen werde, müssten zudem wenigstens 30 Plätze für U3-Kinder geschaffen werden. "Damit wird deutlich, dass nur eine zusätzliche Einrichtung mit vier bis fünf Gruppen diese Nachfrage nicht annähernd decken kann", sagt Kaiser. Die Stadtplanung komme seiner Meinung nach nicht umhin, bei künftigen Bau- oder Entwicklungsgebieten "stets Vorratsflächen für die Daseinsvorsorge" zu berücksichtigen und dafür konkrete Standorte festzulegen - für Spielplätze, Kitas oder Grundschulen.

Die von der CDU geforderten Neu- oder Anbauten werden nicht preiswert zu haben sein. "Das können Millionenbeträge sein, das ist uns klar", sagt Kaiser. "Aber das Geld ist gut angelegt." Er sieht jetzt die Stadtverwaltung und vor allem den Bürgermeister in der Pflicht: "Klaus Krützen verspricht uns schon seit anderthalb Jahren Einsparungen im Personalbereich, das würde uns finanzielle Freiräume verschaffen. Doch diese Einsparungen hat er bisher nicht geliefert. Stattdessen sehe ich nur Ausgaben wo sie nicht unbedingt nötig sind."

(NGZ)
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