Grevenbroich CDU fordert eine schrankenlose Stadt

Grevenbroich · Ein mehr als 15 Jahre altes Vorhaben wird wieder aktuell: Die CDU will sich für die Beseitigung der Bahnübergänge auf der Bergheimer Straße einsetzen. Auf Dauer soll damit die Verkehrssituation in Grevenbroich verbessert werden.

Die CDU greift jetzt ein Thema auf, das von der Stadt schon vor vielen Jahren zu den Akten gelegt wurde: die Beseitigung der beiden Bahnschranken auf der Bergheimer Straße. Nach der politischen Sommerpause will Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser einen entsprechenden Antrag für den Rat formulieren. Tenor: Die Verwaltung soll - mit Unterstützung der Bahn - ein machbares Konzept erstellen. "Dieses Problem muss langfristig gelöst werden", meint Kaiser.

In den Jahren vor der Landesgartenschau (1995) wurden die wichtigsten Bahnübergänge in der Stadt beseitigt: Auf der Schanze und der Rheydter Straße entstanden Tunnel, auf der Lindenstraße eine Überführung. "Das hat Grevenbroich enorm weitergebracht", sagt CDU-Parteichef Norbert Gand: "Vorher war die Innenstadt wie ein Nadelöhr, der Verkehr kam nicht voran." Die Überlegung der Union: Wenn sich Grevenbroichs Mitte zu einem attraktiven Einkaufsziel weiterentwickeln soll, müssten die künftigen Verkehrsprobleme vorausschauend gelöst werden. "Wir werden auf Dauer nicht umher kommen, Grevenbroich zu einer bahnschrankenlosen Stadt zu machen", ist Norbert Gand überzeugt.

Die Bergheimer Straße habe nach Meinung der CDU nach dem Ausbau des Hammerwerks und der Richard-Wagner-Straße eine neue Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr bekommen, doch die beiden Bahnübergänge würden den Verkehr behindern. Die Ratsfraktion will die Verwaltung nun dazu auffordern, sich Gedanken über die Beseitigung der Schranken zu machen. Dabei soll auch das Gelände der in den nächsten Jahren freiwerdenden Realschule miteinbezogen werden, das sich möglicherweise für eine neue Trassenführung anbiete. Was die Finanzierung einer Unterführung betrifft: "Hierfür muss die Stadtverwaltung den Kontakt zu Bahn und Land aufnehmen. Alleine kann sie das Projekt nicht stemmen", sagt Gand.

Im Rathaus werden diese Überlegungen mit Skepsis betrachtet: Schließlich sei das Unterführungs-Projekt schon 1999 im Rahmen einer Machbarkeitsstudie negativ beurteilt und anschließend von der Politik abgelehnt worden, sagt Stadtsprecher Andreas Sterken. Das Vorhaben sei damals an der besonderen Lage zwischen den beiden Schienensträngen gescheitert. Dort hätten die Unterführungen mit den erforderlichen Neigungen nur mit größen Eingriffen in Privatflächen realisiert werden können. Zudem sei es schwierig gewesen, die Schulen und Unternehmen sowie den TÜV anzubinden.

Machbar ist indes die Beseitigung des Bahnübergangs an der Blumenstraße in Orken. Doch dieses Projekt verfolgt die Stadt aktuell aus Kostengründen nicht mehr.

(NGZ)
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