Grevenbroich CDU: Externe für Stadtbetriebe-Vorstand zu teuer

Grevenbroich · Fraktionschef Wolfgang Kaiser will bei der Besetzung eine interne Lösung. Lieber in Schulen und Kitas investieren.

Die CDU hat sich jetzt zur Besetzung des Vorstandes der neuen Stadtbetriebe Grevenbroich (SBG) positioniert. "Wir sind für eine interne Lösung", sagt Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser. Er folgt damit dem Vorschlag aus dem Rathaus. Demnach sollen Kämmerin Monika Stirken-Hohmann für die finanzielle und Dezernent Florian Herpel für die technische Seite der SBG verantwortlich zeichnen. Einen externen Fachmann an die Spitze der Stadtbetriebe zu holen, so wie es UWG/ABG-Fraktionsvize Rolf Göckmann fordert, sei zwar wünschenswert, sagt Kaiser - doch: "Solche Leute sind nicht für 2,20 Euro zu bekommen - das wird enorm kostspielig." Diese Ausgabe, meint die CDU, sollte die Stadt Grevenbroich vermeiden, zumal sie sich nach wie vor in einer finanziellen Schieflage befinde.

"Unsere Marschrichtung: Die Stadtbetriebe sollten mit internen Kräften angeschoben werden. Zwar werden auch die für ihre Leistungen bezahlt, doch unter dem Strich werden diese Ausgaben deutlich unter den Kosten einer externen Kraft liegen", sagt Kaiser. Statt viel Geld für eine Fachkraft auszugeben, sollte besser "in wichtige und notwendige Projekte" investiert werden - "zum Beispiel in Schul- oder Kindergartengebäude, da gibt es nach wie vor einen massiven Sanierungsbedarf."

An diese Position knüpfe die Union aber Bedingungen: Der intern besetzte SBG-Vorstand müsse künftig "ein anderes Denken" an den Tag legen, fordert der Fraktionsvorsitzende. "Wir erwarten von der Spitze der Stadtbetriebe eine starke Führung und eine konsequente betriebswirtschaftliche Ausrichtung", sagt Kaiser: "Es müssen Veränderungen stattfinden - sonst droht das Projekt in die Hose zu gehen."

Dass kleine Fraktionen einen Fachmann von außerhalb des Rathauses fordern, wundere ihn. "Denn eigentlich sollten sie genau wissen, dass das nicht bezahlbar ist - und dass darunter andere Projekte leiden würden", betont der Fraktionsvorsitzende. Der Vorstand der Stadtbetriebe sei für fünf Jahre bestellt, dann müsse das Resümee seiner Arbeit gezogen werden. "Ist man mit dem Vorstand zufrieden, ist die Wiederwahl kein Problem - wenn nicht, wird es sicherlich schwierig werden", sagt Kaiser. Möglich, dass sich dann die Frage nach einer externen Kraft stellen werde.

Was die zum Jahresbeginn 2018 an den Start gehenden Stadtbetriebe betrifft, geht Kaiser davon aus, dass es "zwei bis drei Jahre dauern wird, bis die neuen Zahnräder gut ineinandergreifen werden", sagt er. "Wer erwartet, dass die Bilanz der SBG am 31. Dezember 2018 schon super ist, der hat keine Ahnung von der freien Wirtschaft," sagt der CDU-Vorsitzende.

(NGZ)
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