Grevenbroich Carsharing soll im September starten

Grevenbroich · In Zusammenarbeit mit Ford und dem Autohaus Breuer will die Stadt in Grevenbroich drei Stationen für Leihautos schaffen. Einen entsprechenden Antrag hat die Verwaltung für die nächste Ratssitzung gestellt.

 Carsharing mit Beteiligung von Ford ist in Neuss bereits am Start.

Carsharing mit Beteiligung von Ford ist in Neuss bereits am Start.

Foto: Woi

In Düsseldorf oder Köln in ein Carsharing-Auto einsteigen, losdüsen und den Wagen in Grevenbroich einfach wieder abstellen: So sieht für Markus Schumacher die mobile Zukunft aus. "Ich bin überzeugt davon, dass das irgendwann so kommt", sagt der Grevenbroicher FDP-Fraktionschef, der in der Landeshauptstadt arbeitet und in Grevenbroich wohnt. "Dafür braucht es natürlich eine entsprechende Vernetzung der Anbieter. Und die muss auch über die Kommunen sichergestellt werden." Noch ist Grevenbroich von dieser Vision weit entfernt.

In den vergangenen Jahren haben die Liberalen das Thema "Carsharing" - genauso wie die Grünen - immer wieder aufs politische Tapetgebracht. "Unser letzter Antrag stammt aus dem Jahr 2014", sagt Markus Schumacher. "Damals hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, sich über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren und mit Anbietern in Verbindung zu setzen. Jetzt, zwei Jahre später, steht ein Antrag zur Einrichtung von Carsharing auf der Tagesordnung, der sich liest, als sei das Ganze eine Initiative aus dem Rathaus."

Konkret schlägt die Verwaltung vor, drei Carsharing-Parkplätze im Stadtgebiet zu schaffen: am Grevenbroicher Bahnhof, auf den Parkflächen seitlich neben dem Bistro am Bahnhofsvorplatz; am Bahnhof in Kapellen, an der Josef-Thienen-Straße, auf den nicht bewirtschafteten Parkplätzen neben dem dortigen Taxenstand und in der Innenstadt, in der Parkbucht Karl-Oberbach-Straße/Ecke Ostwall.

Im Rahmen des European Energie Award und vor dem Hintergrund der Verbesserung der Nahmobilität gehöre das Thema Carsharing mit zur Verbesserung der Klimastruktur und zur Zukunft einer Stadt, heißt es in der Begründung des Antrags. Recherchen im Internet hätten ergeben, dass die Ford-Werke in Köln ihre Autohäuser bei der Einrichtung von Carsharing-Angeboten in den Kommunen unterstützen. Ein solches Angebot, heißt es aus der Verwaltung, sei für die Kommune kostenfrei, so dass eine Anfrage bei Ford zur Einrichtung eines entsprechenden Angebotes gestellt worden sei. Aufgrund dieser Anfrage habe sich das Autohaus Breuer aus Wevelinghoven gemeldet und mitgeteilt, dass es für Grevenbroich Carsharing anbieten wolle. Geplant sei der Start mit zwei Ford Fiesta und einem Ford Focus.

Um das Angebot in Anspruch nehmen zu können, müssen sich Kunden beim Anbieter Flinkster registrieren. Anschließend können die Fahrzeuge über das Internet oder eine App für einen Preis ab 1,50 Euro pro Stunde - zuzüglich einer Verbrauchspauschale - angemietet und nach dem Gebrauch einfach wieder abgestellt werden. Die "Teil-Wagen" sind in mehr als 300 Städten und an mehr als 1000 Stationen in Deutschland verfügbar.

Markus Schumacher begrüßt den Vorschlag der Verwaltung. "Obwohl ich es komisch finde, dass ein Autohaus hier auf die Stadt zugehen muss", sagt er. Grundsätzlich könne Grevenbroich als Pendlerstadt aber nur profitieren. "Dieses Konzept ist praktikabel und umweltschonend, weil im Idealfall weniger Autos benötigt werden, die Mobilität aber trotzdem erhalten bleibt. Ich hoffe, dass das Angebot rege genutzt wird, damit die Zahl der Stellplätze steigt und auch die Menschen in den Ortsteilen davon profitieren."

Gestartet werden, sagt die Stadt, könne mit dem Carsharing bereits ab September. Auch habe das Unternehmen Breuer bereits jetzt signalisiert, dass bei entsprechendem Bedarf eine Erweiterung mit anderen Fahrzeugen denkbar sei.

(NGZ)
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