Schützen-Großereignis kommt in die Region Gindorf richtet Königinnentag 2021 aus

Grevenbroich · Die Sebastianer erhielten am Sonntag in Leverkusen den Zuschlag für ein Großereignis des Bundes der Historischen Bruderschaften. An einem Wochenende im Mai 2021 werden bis zu 4000 Schützen im 2000-Seelen-Dorf erwartet.

 Große Freude bei Brudermeister Robert Hoppe (li), Bürgermeister Klaus Krützen (3. v. li.), Hochmeister Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm (4. v. li.), Schützenkönig Frank Glaser und Bundesschützenmeister Emil Vogt (re).

Große Freude bei Brudermeister Robert Hoppe (li), Bürgermeister Klaus Krützen (3. v. li.), Hochmeister Dr. Emanuel Prinz zu Salm Salm (4. v. li.), Schützenkönig Frank Glaser und Bundesschützenmeister Emil Vogt (re).

Foto: Robert Hoppe

Als Hochmeister Emanuel Prinz zu Salm Salm gestern das gut gehütete Geheimnis lüftete, brach Jubel unter den Gindorfer Schützen aus. Denn jetzt steht fest: Die kleine Bruderschaft darf 2021 den großen Königinnentag des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ausrichten. Eine gewaltige Aufgabe für die im Jahr 1671 gegründete Gemeinschaft. "Aber dafür machen wir uns nicht bange", sagt Brudermeister Robert Hoppe zuversichtlich. Denn die Gindorfer sind gut gerüstet.

Das haben die Schützen schon vor gut einer Woche deutlich gemacht, als sie sich in Monheim vor dem 40-köpfigen Präsidium des Bundes um die Großveranstaltung bewarben, die bis zu 4000 Besucher in das 2000-Seelen-Dorf locken soll. Dass ihre Präsentation gut war, zeigte sich nun im Rahmen der Bundesvertreterversammlung im Forum der Stadt Leverkusen. Vor den Delegierten der rund 1300 im Bundesverband organisierten Bruderschaften erhielten die Gindorfer den Zuschlag für das Großereignis.

Warum sich die Sebastianer um das zweitägige Fest bewarben, hat nicht nur einen, sondern sogar zwei Gründe. "Einmal ist es unser 350-jähriges Vereinsbestehen, das wir 2021 feiern können", schildert Brudermeister Hoppe. Zum anderen ist da das Kraftwerk Frimmersdorf, das in unmittelbarer Nähe des Gindorfer Kirmesplatzes steht und 2021 für immer abgeschaltet wird. "Aus diesem Anlass werden wir beim Bundesköniginnentag den in der Region anstehenden Strukturwandel thematisieren", sagt Hoppe. "Der damit einhergehende Prozess betrifft uns alle. Wir brauchen Visionen, Aufgaben und Symbole, die uns fordern und die unsere Region stärken." Dieses Signal soll vom Bundesköniginnentag ausgehen.

Und ein weiteres ebenso: "Weil die Wertschätzung der Schützen in der Gesellschaft mehr und mehr zurückgeht, wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen", sagt Bürgermeister Klaus Krützen. Grevenbroich will sich beim Bundesköniginnentag als eine 64.000-Einwohner-Stadt darstellen, "die von und mit dem gesellschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement lebt". Immerhin sind 28.000 aktive und passive Mitglieder in den 21 Schützen- und Heimatvereinen organisiert - und die feiern nicht nur, sondern packen auch soziale Projekte an, die vielen Menschen zu Gute kommen.

Alleine wollen die Gindorfer die Großveranstaltung nicht stemmen. Die Sebastianus-Bruderschaft hat in der Pfarrgemeinde St. Maria Himmelfahrt bereits die Vertreter aller Vereine dazu eingeladen, sich einzubringen. "Die Resonanz darauf war sehr gut", freut sich Robert Hoppe. Darüber hinaus sind schon einige Vorarbeiten geleistet worden. So wurde zum Beispiel bereits ein Ideen-Wettbewerb für ein Festabzeichen gestartet.

Der Bundesköniginnentag wird an einem Wochenende im Mai 2021 gefeiert, der genaue Termin steht noch nicht fest. Er wird am Samstag mit dem Empfang des Bürgermeisters und einem kleinen Umzug beginnen, anschließend ist eine große Fete mit Live-Musik im Schützenzelt an der Wassermühle geplant.

Hauptveranstaltungstag wird der Sonntag sein, der um 10 Uhr mit einem Freiluft-Gottesdienst auf der sanierten Ladestraße beginnt. Danach formieren sich Königinnen, Schützen und rund 25 Musikkapellen zum Festumzug, der - je nach Beteiligung - bis zu dreieinhalb Stunden dauern kann. Wo die große Tribüne für 120 Ehrengäste aufgebaut wird, steht noch nicht fest.

(wilp)
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