Grevenbroich Bürger wütend wegen Hundekot

Grevenbroich · Das Ordnungsamt registriert wachsenden Ärger über Hundekot. Die Dorfgemeinschaft "Allrath aktiv" stellt so genannte Hundekotbeutel zur Verfügung. Damit sollen Hundehalter die Häufchen ihrer Vierbeiner beseitigen.

 Die Hinterlassenschaften von Hund "Hummel" kommen natürlich in den Beutel. Cathrin Hassels von der Dorfgemeinschaft am neuen Beutelspender in Allrath.

Die Hinterlassenschaften von Hund "Hummel" kommen natürlich in den Beutel. Cathrin Hassels von der Dorfgemeinschaft am neuen Beutelspender in Allrath.

Foto: NGZ

Achtung, Tücke: Beim Frühjahrs-Spaziergang lauert der Ärger auf den Wegen und Wiesen. Mit etwas Pech fühlt sich die Sohle auf einmal seltsam rutschig an — und stinkt. Der Grund: Hundekot. Der Ärger bei den Bürgern ist groß. Das weiß auch Stadtsprecher Andreas Sterken. "Im Frühjahr, wenn die Leute wieder verstärkt Aktivitäten im Freien nachgehen, mehren sich die Beschwerden über Hundekot auf den Straßen und Wegen", sagt er. Die Brennpunkte im Stadtgebiet: der Kirmes- und Spielplatz am Burghof in Kapellen, der Stadtpark, die Apfelwiese und die Friedhöfe. "Bei letzteren ist besonders Elsen betroffen", sagt Sterken.

Appell an die Hundehalter

In Allrath hat die Dorfgemeinschaft "Allrath aktiv" am Samstag den ersten von fünf geplanten Beutelspendern für so genannte Hundekotbeutel aufgestellt. Die weiteren folgen ab nächster Woche. Ulrich Hassels, Vorsitzender von "Allrath aktiv", hofft, dass man das Problem in den Griff kriegt. Er setzt dabei auf die Hundehalter. Diese müssten ein Einsehen haben und den Kot aus Rücksicht auf ihre Mitmenschen entfernen. "Das ist doch keine große Sache", meint Hassels.

Der 58-Jährige kennt den Ärger im Dorf. "Auf manchen Straßen haben wir in Allrath ein großes Problem mit Hundekot", sagt Hassels. "Es ist eine Frechheit, was sich manche Hundebesitzer erlauben." Die Beutel sollen jetzt Abhilfe schaffen: Hundehalter können sie dem Spender an der Bongarder Straße kostenfrei entnehmen.

Ein ähnliches Projekt gibt es in Kapellen. Dort hat der Heimatverein "Kapellener Jonge" bereits vor vier Jahren sechs Hygieneboxen mit Kunststoffbeuteln aufgestellt. Diese können Hundehalter ebenfalls kostenfrei nutzen, um damit die Häufchen ihrer Vierbeiner zu beseitigen. "Die Kapellener Jonge" reagierten damit auf die massiven Beschwerden der Bürger über Hundekot auf den Straßen im Ort.

Peter Pfeiffer, Pressesprecher des Vereins, ist mit dem Erfolg der Hygieneboxen durchaus zufrieden. "Die Verschmutzung ist deutlich weniger geworden", sagt der 75-Jährige. "Aber zu hundert Prozent bekommt man das Hundekot-Problem auch mit solchen Tüten nicht aus der Welt."

Das Ordnungsamt tut sich mit Maßnahmen schwer. Es führt zwar regelmäßig Kontrollen durch, bei denen darauf geachtet wird, ob Hundebesitzer die Häufchen ihrer Tiere vorschriftsmäßig beseitigen. Doch meist verhalten sich die Gassigeher — sobald sie die Ordnungshüter erspäht haben — vorbildlich.

Um Beschwerden von Bürgern nachzugehen, braucht das Amt eine schriftliche Stellungnahme. "Nur so können wir tätig werden, wenn jemand eine ihm bekannte Person gesehen hat, die den Kot ihres Hundes einfach liegen lässt", erklärt Sterken. Dann droht dem Hundehalter ein Ordnungsgeld.

(NGZ)
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