Grevenbroich BSV: Neuer Kirmesplatz kann Chance sein

Grevenbroich · Peter Cremerius, Präsident der Grevenbroicher Bürgerschützen, steht einer Verlegung des Kirmesplatzes offen gegenüber. Denn der traditionelle Standort der Brauchtumsfreunde bietet keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr.

 Ein Ort zum Parken und zum Feiern: Schützenpräsident Peter Cremerius auf dem Platz der Republik, der in den nächsten Jahren bebaut werden könnte. Die Brauchtumsfreunde würden damit ihren traditionellen Standort verlieren.

Ein Ort zum Parken und zum Feiern: Schützenpräsident Peter Cremerius auf dem Platz der Republik, der in den nächsten Jahren bebaut werden könnte. Die Brauchtumsfreunde würden damit ihren traditionellen Standort verlieren.

Foto: L. Berns

Die SPD hat vorgeschlagen, den Platz der Republik zu bebauen. Obwohl die Schützen damit ihren traditionellen Kirmesplatz verlieren würden, bleibt Präsident Peter Cremerius gelassen: "Das kann auch eine Chance sein", meint der Chef von rund 900 Brauchtumsfreunden. Denn schon heute hätten die Festwiese und die Budenmeile entlang der Graf-Kessel-Straße ihre Kapazitätsgrenzen überschritten. "Wir haben dort keine Möglichkeit mehr, uns weiter zu entwickeln", sagt Cremerius. So sieht er in einer Verlegung der Kirmes auf die Freifläche am Hagelkreuz auch keine Nachteile für den Traditionsverein: "Ich bin der festen Überzeugung, dass es damit nicht schlechter, sondern nur besser werden kann."

Peter Cremerius hat schon vor Jahren den Auftrag "seiner" Schützen bekommen, sich für den Erhalt der Kirmes am traditionellen Platz einzusetzen. Von selbst würde er eine Verlegung auch nicht ins Gespräch bringen, sagt er. Der Präsident gibt aber eines zu bedenken: "Gerade durch Brandschutzauflagen sind wir an der Graf-Kessel-Straße in den vergangenen Jahren sehr eingeschränkt worden."

So gebe es mittlerweile keine Möglichkeit mehr, das Festzelt zu erweitern, was aus Sicht des Vereins dringend erforderlich wäre: "Vor allem samstags wird es schwer, für jeden Schützen einen vernünftigen Sitzplatz zu bekommen", sagt Cremerius. Ein weiteres Problem: Kirmes und Budengasse würden keinerlei Perspektive bieten, um zusätzliche und vor allem größere Fahrgeschäfte anzusiedeln. "Damit könnten wir unser Fest deutlich attraktiver machen - auch für Besucher aus den Nachbargemeinden Rommerskirchen und Jüchen sowie aus dem Bedburger Raum. Für die Wirtschaft der Stadt wäre das positiv - und letztlich auch für unseren Verein lebensnotwendig." Auch der Schaustellerverband habe in der Vergangenheit festgestellt, dass eine Stadt wie Grevenbroich deutlich mehr Attraktionen auf der Kirmes bieten könnte.

Eine Verlegung des Platzes an das Hagelkreuz würde sich nicht auf die schützenfestlichen Aktivitäten des BSV auswirken: "Das Einschießen des Festes, die Serenade, die Umzüge und Paraden - das alles würde selbstverständlich in der Stadt bleiben", betont Peter Cremerius.

Unter dem Strich hält der BSV-Chef, der auch für die FDP im Stadtrat sitzt, die Verlegung des Schützenplatzes für eine vernünftige Zukunftsperspektive: "Ich wäre als Präsident blind und naiv, wenn ich mich diesen Dingen verschließen würde. Ein Kampf auf Teufel komm' raus für den Erhalt des Schützenplatzes an alter Stelle widerstrebt mir auch als politisch denkender Mensch", so Cremerius.

Die von der SPD vorgeschlagene Bebauung des Platzes der Republik zählt zu einem Entwicklungskonzept, das für das gesamte Areal zwischen dem alten Bauhof am Flutgraben und der Graf-Kessel-Straße vorgesehen ist. Da noch nichts geplant ist, geht Cremerius davon aus, dass eine Verlegung des Kirmesplatzes noch nicht allzu bald auf der Tagesordnung stehen wird: "Ich denke, das wird ein Thema sein, mit dem wir uns in sechs, sieben Jahren auseinandersetzen werden."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort