Grevenbroich "Brauchtum hilft" - neuer Verein für soziale Projekte

Grevenbroich · Bastian Mensing aus Wevelinghoven startet eine neue Hilfsaktion. Der 28-Jährige verkauft Krawatten für soziale Projekte in Myanmar.

 Bastian Mensing aus Wevelinghoven mit seinen Schützenkrawatten, die in Myanmar für die Aktion "Brauchtum hilft" angefertigt wurden.

Bastian Mensing aus Wevelinghoven mit seinen Schützenkrawatten, die in Myanmar für die Aktion "Brauchtum hilft" angefertigt wurden.

Foto: L. Berns

Fast ein Jahr lang ist Bastian Mensing um die Welt gereist. Der 28-Jährige war in Nord-, Zentral- und Südamerika, hat Neuseeland und Australien ebenso gesehen wie Südostasien - etwa 40 000 Kilometer liegen hinter ihm. Seine Tour durch 24 Länder war ein "Low Budget"-Projekt. Denn Mensing verzichtete auf teure Hotels, er schlief lieber in preiswerten Hostels, in seinem Zelt oder suchte beim "Couch-Surfing" eine Schlafgelegenheit. So hat er nicht nur die schönen Seiten seiner Reiseziele gesehen. Und das hat ihn geprägt.

Gerade wieder zu Hause angekommen, geht der 28-Jährige, der seinen Master in Sportveranstaltungs-Management gemacht hat, nun ein weiteres Projekt an. Unter dem Titel "Brauchtum hilft" will er künftig auf Schützenfesten möglichst viel Geld sammeln, das für soziale Zwecke im Ausland und in der Heimat eingesetzt werden soll. Am Wochenende wird die Aktion in Wevelinghoven gestartet, dort marschiert Bastian Mensing in den Reihen des Jägerzuges "Echte Fründe".

Zu den letzten Stationen seiner Reise durch die Kontinente zählte Myanmar, das ehemalige Burma. In dem von Armut geprägten Land, das jüngst von katastrophalen Überschwemmungen heimgesucht wurde, möchte der 28-Jährige sein Projekt ansetzen. "Dort will ich helfen", sagt Mensing. Auf seiner Tour durch den südostasiatischen Staat hat er 155 Krawatten mit Schützenhut-Motiv anfertigen lassen, die nun zum Stückpreis von zwölf Euro im Zelt verkauft werden. 105 von ihnen sind schon reserviert worden.

"Das Geld wird in diesem Jahr ,Pomelo Yangon' zugute kommen", schildert Bastian Mensing. Die Organisation, die in der Hauptstadt Myanmars stationiert ist, unterstützt Hilfsbedürftige, indem sie Arbeits- und Ausbildungsplätze schafft. "Dabei werden HIV-Infizierte ebenso integriert wie Straßenkinder oder körperlich und geistig Behinderte", sagt der Wevelinghovener. Mit seinem Krawatten-Verkauf will Bastian Mensing nun Geld die von "Pomelo" geförderten Aktionen "Helping Hands Sewing" und "Helping Hands Furniture" sammeln, die Schneiderinnen und Tischlerinnen ausbilden. "Not und Elend sind in Myanmar groß. Für den Gegenwert eines Tabletts Bier könnte dort ein Schüler finanziert werden", berichtet Bastian Mensing: "Wenn man sich das vor Augen hält, wird man demütig."

Nach dem Schützenfest, im September oder Oktober, möchte der 28-Jährige gemeinsam mit Gleichgesinnten und seinen Freunden vom Jägerzug "Echte Fründe" das Projekt auf größere Beine stellen. Aus der Aktion "Brauchtum hilft" soll ein eingetragener Verein werden, der lokale, regionale und internationale Hilfsprojekte unterstützt. "Im nächsten Jahr wollen wir auf allen Veranstaltungen und Heimatfesten im Rhein-Kreis aktiv werden, um Geld für die unterschiedlichsten Vorhaben zu sammeln", schildert Bastian Mensing. Sein Traum: "Vielleicht gelingt es uns irgendwann einmal, auch große Projekte auf die Beine zu stellen - zum Beispiel den Bau einer Schule in einem armen Land", sagt er.

"Brauchtum hilft" informiert zurzeit über Facebook über die geplanten Aktionen. Bald soll ein eigener Online-Auftritt an den Start gehen.

(NGZ)
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