Grevenbroich Bolten liefert Klosterbräu für Mönche

Grevenbroich · Die Zeiten des Benediktiner-Biers sind in Langwaden vorüber. Die Zisterzienser haben eine Kooperation mit der Korschenbroicher Privatbrauerei abgeschlossen. Für Restaurant und Biergarten wurde ein eigenes Label geschaffen.

 Die Langwadener Mönche kooperieren nun mit der Brauerei Bolten. Das Bierlabel "Klosterbräu" wurde gestern erstmals vorgestellt.

Die Langwadener Mönche kooperieren nun mit der Brauerei Bolten. Das Bierlabel "Klosterbräu" wurde gestern erstmals vorgestellt.

Foto: Lothar Berns

Wenn es um ihr gastronomisches Angebot im Kloster geht, setzen die Langwadener Zisterzienser auf die regionale Zusammenarbeit. Die Kartoffeln kommen aus Barrenstein, das Fleisch wird von einem Metzger aus der Nachbarschaft geliefert. Und das Bier beziehen die Mönche nun aus Korschenbroich, und nicht mehr aus dem fernen Niederbayern. Soeben wurde eine Kooperation mit der 750 Jahre alten Privatbrauerei Bolten abgeschlossen, die ein eigenes Label für die Brüder kreierte: das Klosterbräu.

Etwa 20 Jahre lang orderten die Langwadener Mönche hektoliterweise ihr helles und dunkles Bier im Kloster Weltenburg, einer Benediktinerabtei an der Donau. "Da drängte sich die Frage auf, warum wir die Getränke quer durch Deutschland transportieren, wo es doch in unserem unmittelbaren Umfeld hervorragende Brauereien gibt", sagt Alois Seimetz, Geschäftsführer der Langwadener Klosterbetriebe. Da Korschenbroich nicht allzuweit von Langwaden entfernt liegt, nahm er Kontakt zu Michael Hollmann, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Brauerei Bolten, auf.

Der zeigte sich angetan von der Idee, ein Kloster exklusiv mit frischem Gerstensaft zu beliefern. So kam es zu einer bislang einzigartigen Kooperation. "Wie die Zisterzienser legen auch wir großen Wert auf die Regionalität", sagt Hollmann: "Wir passen zueinander."

Aus ihrem Sortiment liefert die nach eigenen Angaben älteste Altbierbrauerei der Welt nun drei Sorten nach Langwaden: Das helle Landbier, das dunkle Ur-Alt und das hefetrüb-naturbelassene Ur-Weizen werden nun unter der Marke "Klosterbräu" in Restaurant und Biergarten angeboten. "Dafür wurde ein eigenes Label entworfen", sagt Alois Seimetz: "Es zeigt das Kloster und dessen Leitspruch ,Ein Gut für Leib und Seele'."

Das Signet ist auch auf den Gläsern zu sehen, in denen der Gerstensaft ausgeschenkt wird. Land- und Altbier schenken die Langwadener Mönche nun in einem neuen Glas aus der "Craft Master"-Serie des Herstellers Rastal aus. "Wir haben uns bewusst für dieses Fabrikat entschieden", sagt Alois Seimetz und meint schmunzelnd: "Es ist sehr handlich - sogar noch nach dem fünften Glas." Passend zum Klosterbräu sind Bierdeckel entworfen worden, bei der Bolten mit einer Tradition brach. Die Hausfarbe Grün wurde um Blau ergänzt, der Farbe, mit denen die Langwadener Zisterzienser für ihre Angebote werben. "Auch das ist ein Zeichen der guten Zusammenarbeit", meint Michael Hollmann.

Das neue Label soll sich künftig auch auf anderen Produkten rund um das Klosterbräu wiederfinden. So wird unter anderem eine Ein-Liter-Bügelflasche vorbereitet, die schon bald in den Verkauf kommen soll. Darüber hinaus planen Mönche und Brauer gemeinsame Aktionen, um für die Gastronomie am Stadtrand zu werben. "Unsere Kooperation wird über den normalen Bierverkauf hinausgehen", kündigt Hollmann an.

Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling haben die Zisterzienser ihren Biergarten wieder eröffnet. "Er wird gut angenommen", sagt Alois Seimetz. Vormittags suchen vor allem Senioren das idyllische Plätzchen im Schatten des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Klostergebäudes auf. "Nachmittags kommen dann die Radausflügler, um hier Station zu machen", beschreibt der Geschäftsführer. Was er außerdem beobachtet hat: Am Spätnachmittag sind oft Väter mit ihren Kindern im Open-Air-Restaurant zu Gast - um in Ruhe ein Bier zu trinken, während die Kleinen nebenan auf dem Spielplatz sind.

(NGZ)
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