Grevenbroich Bald Parkgebühren auf fast allen Plätzen?

Grevenbroich · Kostenfreie Parkmöglichkeiten in der Stadt sollen massiv abgebaut werden. Die Verwaltung schlägt ein Parkkonzept mit Gebühren etwa auf dem Platz der Republik, im Bahnhof-Parkhaus und sogar auf dem Wevelinghovener Marktplatz vor.

 Nicht nur in der Grevenbroicher Innenstadt, auch auf dem Marktplatz in Wevelinghoven sollen zusätzliche Parkautomaten aufgestellt werden.

Nicht nur in der Grevenbroicher Innenstadt, auch auf dem Marktplatz in Wevelinghoven sollen zusätzliche Parkautomaten aufgestellt werden.

Foto: L. Berns

Deutlich mehr Autofahrer sollen künftig fürs Parken zahlen - vor allem in der Innenstadt: Die Verwaltung stellt am Donnerstag im Bauausschuss Vorschläge für ein Parkraumkonzept vor. Zuvor hatte die Fraktion "Mein Grevenbroich" auf das bereits 2014 geforderte Konzept gepocht. Werden die Vorschläge realisiert, wird es mit der "Parkidylle" in Grevenbroich - mit kostenfreiem Parken etwa auf dem Platz der Republik - vorbei sein. Die Mehreinnahmen aus dem Parkraumkonzept könnten im Jahr zwischen 290.000 und 460.000 Euro liegen, erläutert Beigeordneter Florian Herpel. 26 zusätzliche Parkautomaten sollen aufgebaut, drei versetzt werden. Die Kosten dafür: etwa 177.600 Euro. Für Kontrollen und Automatenleerung müssten zwei Mitarbeiter angestellt oder eine Firma beauftragt werden.

Eine Überraschung: Die Verwaltung empfiehlt, auch auf dem Marktplatz in Wevelinghoven Gebühren zu erheben - sowie auf Teilen der Poststraße. Proteste dürften programmiert sein - der Marktplatz wird von vielen Einkaufskunden der Geschäfte genutzt. Die meisten Neuregelungen betreffen aber die Innenstadt - und dürften ebenfalls für Diskussionen sorgen. Parkgebühren sollen in einer "Kernzone" erhoben werden. Die Verwaltung hat dafür einen 200-Meter-Radius (etwa drei Minuten Erreichbarkeit) um sechs "Hotspots" - etwa Rathaus und Krankenhaus - gezogen. Bislang ist nur ein Teil der Parkplätze in dieser Zone gebührenpflichtig (eine Stunde: 1,20 Euro). Künftig sollen auch die Parkplätze am Alten Schloss und sogar auf der Stadtparkinsel an der Bücherei mit Parkautomaten versehen werden, ebenso Stellplätze an der Karl-Oberbach-Straße vor der Sparkasse, an der Bahnstraße zwischen Fußgängerzone und Ostwall, Graf-Kessel-Straße bis Kirmesplatz sowie auf dem Platz der Republik selbst. Unabhängig von der Frage, ob der Platz städtebaulich verändert wird oder nicht, schlägt das Rathaus-Team vor, dort drei Automaten aufzustellen. Der fünf Fußminuten von der Fußgängerzone entfernte Platz sei "als günstig gelegen anzusehen".

In die Parkraumbewirtschaftung einbezogen werden soll auch das bislang ebenso gebührenfreie Parkhaus am Bahnhof. Allerdings sollen Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs davon ausgenommen bleiben - ein Wunsch mehrerer Fraktionen. Parker sollen die Bahn- oder Bus-Fahrt auf Verlangen nachweisen - etwa durch den Fahrausweis. Alle anderen sollen 1,20 Euro je Stunde berappen. Eine neue Parkregelung empfiehlt die Verwaltung für das Quartier "Bahnhof" zwischen Kreisel und Bahn (Orkener, Rheydter-, Bahn-, Dechant-Schütz-Straße). Zwischen 8 und 18 Uhr soll Parkscheiben-Pflicht für höchstens zwei Stunden gelten. Bewohner sollen für jährlich 30 Euro einen Parkausweis fürs gesamte Quartier erhalten. Eine gute Nachricht für Parker: Die Verwaltung schlägt vor, drei Automaten im Quartier Montanusstraße nahe dem Krankenhaus abzubauen. Dort soll künftig die Parkscheibe reichen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort