Grevenbroich Architekten stellen Ideen für die Zukunft der Poststraße vor

Grevenbroich · Reichlich Platz für Fußgänger und Radfahrer, viel Grün zwischen den Parkbuchten, deutlich weniger Autos als heute - noch ist es eine Vision, doch so könnte die Poststraße in Zukunft ausehen. Birk Kleszczewski und sein Mitarbeiter Benedikt Krienen vom Architektenbüro "Kleszczewski + Partner", das an der Poststraße liegt, schalten sich in die aktuelle Diskussion ein. Nach Kritik an zu schmalen Wegen für Fußgänger lädt die Stadt bald zu einem Ortstermin ein, um eine Lösung zu finden.

 Die Architekten Birk Kleszczewski (l.) und Benedikt Krienen haben sich mit der Zukunft der Poststraße in Wevelinghoven beschäftigt.

Die Architekten Birk Kleszczewski (l.) und Benedikt Krienen haben sich mit der Zukunft der Poststraße in Wevelinghoven beschäftigt.

Foto: Lothar Berns

Für Birk Kleszczewski ist klar: "Nur ein paar Schilder aufzustellen, einige Autostellplätze zu verlegen, oder Tempo 30 einzurichten, wird nicht viel bringen. Der Durchfahrtsverkehr wird weiter die Straße benutzen." Benedikt Krienen ergänzt: "Wevelinghoven hat derzeit keinen attraktiven Ortskern. Die Poststraße hat keine Aufenthaltsqualität - und der Marktplatz ist eigentlich nur ein Parkplatz." Eine Neugestaltung biete dagegen eine Chance für die gesamte Ortsmitte.

Vor mehr als 20 Jahren, als die Umgehungsstraße erbaut wurde, hatte Birk Kleszczewski sich bereits hingesetzt, eine Zeichnung für die Poststraße erstellt. "Damals hatte ich gedacht, dass die Stadt die Umgehung nutzt, um die Poststraße neu zu gestalten. Doch nichts passierte. " Das Thema sei nach wie vor aktuell: "Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat vor kurzem erklärt, dass sich viele eine Stadt der kurzen Wege, mit Nahverkehr und sicheren Radwegen wünschen, also eine Abkehr von der autozentrierten Stadt", so Birk Kleszczewski.

In den Überlegungen der beiden könnte die Straße zwischen dem Kreisel im Norden und der Zehnstraße einen breiten Fuß- und Radweg erhalten, Parkbuchten, Bäume, die die "Gartenstadt" wieder mehr betonen, sowie Raum für Außengastronomie, um zum Verweilen einzuladen. Eine Voraussetzung: Die Poststraße müsste dort Einbahnstraße werden. Auch die CDU hat dies als Möglichkeit genannt.

Wohin mit dem Verkehr in Gegenrichtung? "Mit dieser Frage müssen sich Verkehrsplaner befassen, wir haben mehrere parallel verlaufende Straßen. Erforderlich ist ein umfassendes Verkehrskonzept", berichtet Kleszczewski. Viele Politiker fordern den Lückenschluss durch die L361n, um Post- und Oberstraße zu entlasten. "Die Umgehung ist begrüßenswert, aber die Neugestaltung der Poststraße ist auch ohne sie möglich", meint dazu Kleszczewski.

(cso-)
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