Grevenbroich 800.000 Euro für Lärmschutz an A 46

Grevenbroich · In Vierwinden haben die Arbeiten für eine 200 Meter lange Mauer aus Beton und Acrylglas begonnen. Bis zum Ende des Jahres soll das Projekt abgeschlossen werden. Verkehrsbehinderungen sind nicht ausgeschlossen.

 Hier soll einmal eine Lärmschutzwand entstehen. Der Landesbetrieb Straßen hat mit den vorbereitenden Arbeiten an der Autobahn 46 begonnen.

Hier soll einmal eine Lärmschutzwand entstehen. Der Landesbetrieb Straßen hat mit den vorbereitenden Arbeiten an der Autobahn 46 begonnen.

Foto: L. Berns

Wer in Richtung Neuss unterwegs ist, muss in den nächsten Wochen mit Behinderungen auf der Autobahn 46 in Höhe der Ortslage Vierwinden rechnen. Wegen des Baus einer neuen Lärmschutzwand wird dort zeitweise auf einer Strecke von etwa 500 Metern nur eine Fahrspur zur Verfügung stehen. Der Berufsverkehr soll dadurch aber nicht tangiert werden. "Wir werden die einspurige Führung ausschließlich in den verkehrsschwachen Zeiten einrichten", sagt Projektleiter Stephan Huth vom Landesbetrieb Straßen. Für diesen Abschnitt der A 46 ist das die Zeit zwischen 10 und 15 Uhr.

Spätestens bis zum Ende des Jahres soll bei Vierwinden eine etwa 200 Meter lange und fünf Meter hohe Lärmschutzwand stehen. "Wir reagieren damit auf die Bewohner des Dorfs, die sich in der Vergangenheit über den Lärm der Autobahn beschwert haben", berichtet Huth. Aktuelle Berechnungen hätten ergeben, dass sich die Vierwindener zu Recht beklagten: "Es wurde eine starke Überschreitung der Grenzwerte ermittelt, die im Bereich der Gesundheitsgefährdung lag."

Der Landesbetrieb Straßen habe sich daraufhin für den Bau einer rund 800.000 Euro teuren Schutzwand entschieden. Das Geld sei gut angelegt, meint Stephan Huth. Denn der Lärmpegel im Dorf werde durch die Mauer um etwa neun dBA verringert. "Das wird sich extrem bemerkbar machen, es wird deutlich leiser ", meint der Projektleiter.

Bis dass die Wand errichtet werden kann, sind noch einige Vorarbeiten erforderlich. Unter anderem müssen Entwässerungs- und Stromleitungen verlegt werden. Und bevor die Löcher für die Pfeiler der neuen Wand bis zu sechs Meter tief ins Erdreich gebohrt werden können, müssen die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes ran.

Wie beim Bau der Lärmschutzwand in Hemmerden - bei dem Handgranaten entdeckt wurden - werden die Spezialisten das gesamte Gelände sondieren. "Das ist notwendig, da Vierwinden durch den Zweiten Weltkrieg stark beeinflusst wurde", sagt Stephan Huth. Mehrfach wurden 1944 und 1945 Fliegerbomben auf das Dorf geworfen. Zudem feuerten Panzer und Artilleriegeschütze auf die Häuser, dabei brannte das alte Rasthaus Vierwinden bis auf die Grundmauern nieder. "Dort könnte sich noch einiges im Boden verbergen", sagt Huth.

Die Lärmschutzwand aus Betonelementen erstreckt sich künftig entlang der gesamten Ortslage. Dort, wo sie die Brücke der Talstraße überquert, wird statt Beton transparentes Acrylglas eingesetzt. "Damit soll ein Schattenwurf auf die Wohnbebauung verhindert werden", schildert der Projektleiter.

Spätestens im Winter 2016 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden. Ein weiteres Projekt ist bereits in Vorbereitung: Der geplante Ausbau der Parkplätze an den beiden Autobahnraststätten soll mit zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen einhergehen.

(NGZ)
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